Eine Ärztin legt die Hand auf die Schulter einer älteren Patientin

Begleitung und Unterstützung in schwierigen Phasen

Palliativmedizin: Für mehr Lebensqualität

Auch wenn eine Krankheit nicht mehr heilbar und die Lebenserwartung begrenzt ist, so kann für die Betroffenen noch sehr viel getan werden. Die Patienten sollen die ihnen verbleibende Lebenszeit so gut wie möglich verbringen. Das können wenige Wochen, aber auch mehrere Jahre sein. Im Vordergrund der palliativmedizinischen Behandlung steht die Linderung von Schmerzen und anderen belastenden körperlichen oder psychischen Problemen.

Ziel der Palliativmedizin: Lebensqualität

Im Gegensatz zur klassischen Medizin, die sich auf die Heilung von Krankheiten konzentriert, geht es in der Palliativmedizin nicht um die ursächliche Behandlung einer Erkrankung. Vielmehr setzt die Palliativmedizin darauf, unheilbar erkrankten Menschen mehr Lebensqualität zu ermöglichen – trotz allem.

Ein Grundgedanke der Palliativmedizin ist es, Sterben als Teil des Lebens zu akzeptieren. Dabei kommt es nicht auf die Länge des noch verbleibenden Lebens an, sondern auf die Qualität, mit der dieses Leben gelebt werden kann.

Individuelle und ganzheitliche Betreuung

Wir begleiten und unterstützen unsere Patientinnen und Patienten ganzheitlich in dieser schwierigen Lebensphase. Ziel unserer palliativmedizinischen Behandlung ist die Verbesserung der Lebensqualität. Dies umfasst sowohl die Schmerzlinderung und Symptomkontrolle als auch die psychologische Unterstützung und spirituelle Begleitung.

Jede Behandlung wird individuell gestaltet und richtet sich ganz nach den persönlichen Wünschen, Bedürfnissen und Lebenshintergründen der Erkrankten. Mit Medikamenten, pflegerischen und physikalischen Maßnahmen und einfühlsamer Zuwendung gelingt es oft, die Beschwerden so weit zu lindern, dass Lebensqualität und Zufriedenheit bis zum Ende des Lebens möglich sind. Auch für die Familie und Freunde der erkrankten Person sind wir da und geben Trost und Zuversicht.

Bei allem, was wir tun, ist es uns wichtig, dass sich die Menschen bei uns angenommen fühlen. In Anlehnung an den lateinischen Ursprung des Worts „pallium“ (=Mantel) legen wir den Erkrankten einen „schützenden Mantel“ um, der Geborgenheit gibt.

Palliativstation ist nicht gleich Hospiz

Viele Menschen verbinden Palliativmedizin oft mit Tod und Sterben oder verwechseln eine Palliativstation mit einem Hospiz. Beides trifft nicht zu. Es gibt auch Palliativpatienten, die eine Lebenserwartung von mehreren Jahren oder Jahrzehnten haben. Und was die wenigsten wissen: Über die Hälfte der palliativ behandelten Patienten stirbt nicht auf der Palliativstation.

Wie Studien belegen, kann eine palliativmedizinische Behandlung die Lebenserwartung beispielsweise von Krebspatienten deutlich verbessern, wenn sie frühzeitig beginnt. Deshalb ist es wichtig, gleich bei der Diagnosestellung „palliativ mitzudenken“ und parallel zur Tumortherapie mit einer palliativen Behandlung zu beginnen, wenn die Betroffenen dies wünschen.

Spezialisierte Palliativversorgung bei Sana – stationär und ambulant

Unsere Sana Kliniken bieten eine spezialisierte Palliativmedizin gemäß der S3-Leitlinie und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) an. Dazu gehören Palliativstationen,Palliativdienste oder Teams für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV).

Um die bestmögliche Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten, praktizieren wir auf unseren Palliativstationen eine multiprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das heißt konkret: Unsere multiprofessionellen Teams setzen sich aus speziell ausgebildeten Ärzten, Pflegekräften, Psychologen, Ergotherapeuten, Seelsorgern zusammen.
Manche Krankheitsbilder erfordern zudem eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von medizinischen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen, wie etwa aus der Strahlentherapie, Onkologie, Neurologie oder der Radiologie.
Darüber hinaus kooperieren wir mit internen und externen Partnern wie niedergelassenen Ärzten, Pflegediensten, Hospizdiensten und Hospizen.

Eine Besonderheit bei Sana:
Wir bündeln unsere therapeutischen Kompetenzen standortübergreifend, sodass ein vernetzter Austausch über alle unsere Kliniken, Zentren und Einrichtungen deutschlandweit möglich ist. Für unsere Patienten bedeutet das: Sie erhalten die beste medizinische Versorgung.

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Das können Sie von uns erwarten

Wen wir behandeln

Wir stehen Menschen in herausfordernden Zeiten bei und bieten individuelle palliative Betreuung bei unterschiedlichsten Krankheitsbildern an: bei Krebs, Herzinsuffizienz oder neurologischen Erkrankungen – für Erwachsene und Kinder. Entdecken Sie, für wen wir da sind und wie wir Ihnen helfen können.
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Wie wir behandeln

Unser ganzheitliches Behandlungskonzept konzentriert sich darauf, die Lebensqualität zu verbessern. Dabei arbeiten multiprofessionelle Teams eng mit den Betroffenen und ihren Familien zusammen. Erfahren Sie mehr über unsere Therapieangebote und wie sie dazu beitragen, die verbleibende Zeit bestmöglich zu gestalten.
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Fragen und Antworten zur Palliativmedizin

Was heißt überhaupt Palliativmedizin?

Die klassische Medizin möchte den Patienten heilen, sie ist kurativ. Das Ziel der Palliativmedizin ist dagegen nicht die Heilung einer Erkrankung, sondern die Linderung ihrer Folgen (Palliation). Sie richtet sich an Menschen, die an einer schweren, fortschreitenden, nicht heilbaren Erkrankung leiden und eine begrenzte Lebenserwartung haben.

Ihre letzten Wochen, Monate oder Jahre sollen die Patienten dennoch mit größtmöglicher Lebensqualität und ohne unnötiges Leid verbringen. Dabei hilft die Palliativmedizin, indem sie Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Müdigkeit oder Übelkeit lindert. Außerdem erhalten Patienten psychische, soziale und spirituelle Unterstützung, denn eine schwere Erkrankung geht oft mit Ängsten, Depressionen und drängenden existentiellen Fragen einher.

Der ganzheitliche Ansatz der Palliativmedizin macht sich auch darin bemerkbar, dass nicht nur Ärzte verschiedener Fachrichtungen zum Einsatz kommen. Zusätzlich betreuen Physio- oder Ergotherapeuten, Pflegekräfte, Psychologen, Sozialarbeiter und Seelsorger den Patienten und die Angehörigen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Palliativstation und einem Hospiz?

Palliativstation und Hospiz haben gemeinsam, dass sie unheilbar kranke Patienten palliativ versorgen und betreuen. Es gibt jedoch einige Unterschiede. So haben Palliativstationen das Ziel, die Beschwerden der Patienten so weit zu stabilisieren oder zu bessern, dass sie nach einer begrenzten Zeit wieder entlassen werden können – entweder nach Hause, in eine andere (Pflege-)Einrichtung oder in ein Hospiz.

Ein Hospiz ist auf die Betreuung unheilbar Kranker am Lebensende spezialisiert: Hierher kommen Menschen, um in Würde und ohne allzu große Schmerzen zu sterben. Während eine Palliativstation immer Teil einer Klinik ist, kann sich ein Hospiz entweder in einer eigenen Einrichtung befinden oder an ein Krankenhaus angeschlossen sein.

Von einem reinen Krankenhaus unterscheiden sich beide: Meist sind die Zimmer wohnlich eingerichtet und es wird für eine angenehme, ruhige Atmosphäre gesorgt, damit sich die Patienten mehr fühlen wie zu Hause. Angehörige dürfen im Regelfall bei den Patienten übernachten und werden vom Palliativteam in der auch für sie schweren Zeit in emotionalen, sozialen und spirituellen Belangen unterstützt.

Werden Patienten auf der Palliativstation weiter behandelt?

Das kommt darauf an, was man unter Weiterbehandlung versteht. Patienten auf der Palliativstation werden natürlich behandelt: Sie bekommen Medikamente und Therapien, um Symptome wie Schmerzen oder Angstzustände zu lindern. Aber zumeist finden keine kurativen Behandlungen mehr statt, die auf eine Heilung der Erkrankung abzielen. Auf der Palliativstation steht die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund: Körperliche und psychische Beschwerden sollen so weit gelindert werden, dass die verbleibende Lebenszeit wieder als lebenswert empfunden wird.

Wie lange sind Patienten in der Regel auf der Palliativstation?

Im Durchschnitt verbringen Patienten in Deutschland 15 Tage auf der Palliativstation. Wenn ihre Symptome wieder unter Kontrolle sind und sich ihre Beschwerden gebessert haben, werden sie entlassen: nach Hause, in eine Pflegeeinrichtung oder in ein Hospiz. Es kommt immer wieder vor, dass Patienten auf der Palliativstation sterben. Dennoch ist sie keine Sterbestation.

Liegen auf der Palliativstation nur Patienten, die sicher bald sterben werden?

Nein, denn die Palliativstation ist keine Sterbestation. Schwerstkranke Patienten kommen auf die Palliativstation, wenn ihre Symptome akut so stark oder komplex sind, dass sie zu Hause oder im Heim nicht behandelt werden können. Grund für eine Einweisung können auch Versorgungsprobleme oder die akute Überforderung der pflegenden Angehörigen sein. In solchen Fällen hilft ein Krankenhausaufenthalt, die Lage zu entspannen.

Immer noch haben viele Menschen das Vorurteil, eine Palliativstation sei eine Endstation, und suchen sie viel zu spät auf. Deshalb sterben mehr Patienten als nötig im Krankenhaus. Tatsächlich ist eine palliative Behandlung auch in frühen Krankheitsstadien sinnvoll, oft sogar schon, sobald die Diagnose bekannt ist. Dass eine frühzeitige palliative Behandlung das Leben von Patienten verlängern und verbessern kann, hat die sogenannte Temel-Studie bewiesen: Daran teilnehmende Krebspatienten, die neben der Standard-Krebstherapie frühzeitig palliativ versorgt wurden, überlebten signifikant länger und hatten weniger Symptome und Depressionen als die Patienten, die nur die Standard-Krebstherapie erhielten.

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