Eine Frau liest in einem Lexikon

Patientenverfügung

Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, in dem eine Person im Voraus festlegt, welche medizinischen Maßnahmen sie wünscht oder ablehnt, falls sie selbst nicht mehr in der Lage ist, solche Entscheidungen zu treffen. Dies kann in Situationen relevant werden, in denen die Person beispielsweise durch eine schwere Krankheit oder einen Unfall handlungsunfähig wird.

Die wichtigsten Aspekte einer Patientenverfügung im Überblick:

  • Behandlungswünsche und -ablehnungen: Detaillierte Anweisungen darüber, welche medizinischen Eingriffe durchgeführt oder unterlassen werden sollen. Dies kann Maßnahmen wie künstliche Ernährung, Wiederbelebung, Beatmung, Dialyse und andere lebenserhaltende Maßnahmen betreffen.

  • Rechtliche Grundlage: Die Patientenverfügung ist rechtlich bindend, sofern sie klar und eindeutig formuliert ist und die Wünsche des Patienten in einer Situation zum Ausdruck bringt, die zur Zeit der Erstellung vorhersehbar war.

  • Voraussetzungen: Die Person, die die Patientenverfügung erstellt, muss volljährig und einwilligungsfähig sein. Das Dokument sollte schriftlich abgefasst, datiert und unterschrieben sein. Eine notarielle Beglaubigung ist in Deutschland nicht zwingend erforderlich, kann aber empfohlen werden.

  • Individuelle Gestaltung: Jede Patientenverfügung ist individuell und sollte die persönlichen Werte, Überzeugungen und Vorstellungen des Patienten berücksichtigen. Es gibt jedoch auch Vorlagen und Formulare, die als Orientierungshilfe dienen können.

  • Kombination mit einer Vorsorgevollmacht: Oft wird die Patientenverfügung mit einer Vorsorgevollmacht kombiniert, in der eine Person des Vertrauens bevollmächtigt wird, im Sinne des Patienten zu handeln, wenn dieser selbst nicht mehr in der Lage dazu ist. Diese Person wird dann als Bevollmächtigter oder Bevollmächtigte bezeichnet.

  • Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung: Es ist wichtig, die Patientenverfügung regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass sie weiterhin den aktuellen Wünschen und medizinischen Fortschritten entspricht.

  • Zugänglichkeit: Die Patientenverfügung sollte an einem Ort aufbewahrt werden, der leicht zugänglich ist. Es ist auch sinnvoll, den Hausarzt, Angehörige und den bevollmächtigten Vertreter über die Existenz und den Aufbewahrungsort des Dokuments zu informieren.

Eine Patientenverfügung dient dazu, die Autonomie des Patienten zu wahren und sicherzustellen, dass medizinische Behandlungen im Einklang mit den eigenen Wünschen und Überzeugungen durchgeführt oder unterlassen werden. Sie entlastet auch Angehörige und medizinisches Personal, indem sie klare Anweisungen für den Fall der Entscheidungsunfähigkeit des Patienten bietet.

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