Bluthochdruck ist eine stille Gefahr. Er tut nicht weh und zeigt anfangs oft keine Symptome. Unbehandelt kann die Hypertonie aber zu schweren Folgeerkrankungen führen und letztlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Was es zu beachten gilt, erklärt Dr. Andreas Klamann, Chefarzt für Innere Medizin am Sana Klinikum Borna.
Was ist eigentlich Blutdruck?
Das ist der Druck, mit dem das Herz das Blut durch die Arterien pumpt. Der Blutdruck ist abhängig von der vom Herzen gepumpten Blutmenge, der Dehnbarkeit der großen Gefäße sowie vom Strömungswiderstand in den kleinen Gefäßen. Verschiedene Hormone beeinflussen ihn. Er steigt beispielsweise bei Stress oder körperlicher Aktivität und sinkt, wenn wir schlafen.
Wie kommt es, dass immer mehr Menschen an Bluthochdruck leiden?
Das Alter spielt dabei eine wichtige Rolle, da die Dehnbarkeit der großen Gefäße über die Jahre abnimmt. Großen Einfluss hat zudem der Lebensstil. So können Übergewicht, Bewegungsmangel oder das Rauchen schon im jüngeren Alter den Bluthochdruck begünstigen. Außerdem gibt es eine erblichen Veranlagung.
Was macht zu hohen Blutdruck so gefährlich?
Das Tückische ist, dass Bluthochdruck meist keine Beschwerden verursacht, jedoch lebensbedrohliche Langzeitfolgen haben kann. Durch den dauerhaft erhöhten Blutdruck werden Organe und Gefäße übermäßig belastet und langfristig geschädigt. Die Folgen eines anhaltenden und unzureichend therapierten Bluthochdruckes sind massiv – es drohen Herzinfarkt, Herzschwäche oder ein Schlaganfall. Dafür reicht schon ein nur leicht erhöhter Blutdruck.
Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?
Bluthochdruck liegt vor, wenn durch einen Arzt in der sogenannten „Praxismessung“ zu mindestens zwei verschiedenen Zeitpunkten Blutdruckwerte von 140/90 mm Hg oder höher gemessen werden. Auch wenn nur einer der beiden Werte erhöht ist, handelt es sich um Bluthochdruck. Der Blutdruck, der zu Hause selbst gemessen wird, sollte stets unter 135/85 mm Hg liegen.
Was kann man tun, um das Risiko für Bluthochdruck zu senken?
Es gibt viele Faktoren, die Bluthochdruck bedingen. Manche, wie das Alter oder die erbliche Veranlagung, lassen sich nicht beeinflussen. Andere kann man mit einem gesunden Lebensstil reduzieren oder sogar ganz eliminieren. Allgemein gilt: Trinken Sie Alkohol nur moderat. Essen Sie wenig Salz. Ernähren Sie sich gesund. Rauchen Sie nicht. Reduzieren Sie Übergewicht. Bauen Sie Stress ab und machen Sie regelmäßig Sport im Sinne von moderatem Ausdauertraining.
Wie kann Bluthochdruck behandelt werden?
Wenn der Verzicht auf Zigaretten, Gewichtsreduzierung und eine Ernährungsumstellung nicht helfen, greifen wir zu Medikamenten. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die der Arzt kombinieren muss, um schnell einen Behandlungserfolg zu erreichen und somit die Folgen des Bluthochdrucks zu verhindern. Heute werden verschiedene Wirkstoffe in einer einzigen Tablette kombiniert und damit die Einnahme vereinfacht.