Gesund alt werden. Das ist für viele Menschen ein essentieller Wunsch, wenn sie an das Leben im fortgeschrittenen Alter denken. Und tatsächlich bleiben aufgrund des starken Wandels in den Lebensverhältnissen immer mehr ältere Menschen bis ins hohe Alter sportlich und fit. Dennoch gelangt natürlich jeder menschliche Körper früher oder später an seine Grenzen. So geht die steigende Lebenserwartung auch mit einem erhöhten Risiko von Verletzungen im Alter einher.
Sturzgefahr im Alter
Zunehmende Gangunsicherheit und eine eingeschränkte Mobilität lassen die Gefahr für Stürze und Unfälle steigen, die das gesamte Leben verändern können. In Deutschland stürzen im Jahr circa vier bis fünf Millionen Senioren – von den über 65-Jährigen stürzt ein Drittel mindestens einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen sind es bereits über 40 Prozent. Solch ein Sturz hat häufig weitreichende Konsequenzen, die zu einem beträchtlichen Verlust der Lebensqualität und zur Gefährdung der selbstständigen Lebensführung führen können.
Was zählt ist eine umfassende Versorgung
Ein Sturz muss nicht zwangsläufig zur Pflegebedürftigkeit führen. Damit eine vollständige soziale Wiedereingliederung in das alte Umfeld erzielt werden kann, ist es besonders bei älteren Menschen umso wichtiger, dass Betroffene nach einem Unfall umfassend und fachübergreifend versorgt werden. Um den Bedürfnissen der geriatrischen Patienten gerecht zu werden und sie wieder in ihren gewohnten Alltag zurückzuführen, ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept notwendig. Dies wird bereits am zertifizierten AltersTraumaZentrum am Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart umgesetzt. Ziel ist, dass die Patienten ihre Selbstständigkeit so weit wie möglich wieder erlangen und die Pflegebedürftigkeit so gering wie möglich gehalten wird.
Alterszentren rücken in den Fokus
Um älteren Unfallpatienten ein ganzheitliches Behandlungskonzept zu ermöglichen, ist es notwendig, dass die medizinischen Fachabteilungen eng zusammenarbeiten, wie es am Karl-Olga-Krankenhaus bereits seit mehreren Jahren gelebt wird. Dadurch wird die interdisziplinäre Versorgung älterer Patienten gesichert und damit die medizinische Betreuung geboten, die vielen Betroffenen und deren Angehörigen wichtig ist: eine altersgerechte und vor allem wohnortnahe Versorgung. So wird beispielsweise der Therapieplan zur Behandlung der akuten Erkrankung an das Alter, die individuellen Bedürfnisse und Umstände des Patienten angepasst. Dies ist auch aus dem Grund notwendig, da der Heilungsprozess bei älteren Patienten oftmals langsamer ist als bei jüngeren.
Interdisziplinäre Betreuung vor, während und nach einer Operation
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten aus dem unfallchirurgischen, pflegerischen, physiotherapeutischen und sozialdienstlichen Bereich stellt eine individuell angepasste Behandlung sowie eine reibungslose Weiterbetreuung nach dem Krankenhausaufenthalt sicher. So sollten die Patienten gemeinsam von Unfallchirurgen, spezialisierten Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten sowie Sozialarbeitern behandelt werden, um schnellstmöglich wieder ihren gewohnten Alltag leben zu können.