Steigende Temperaturen führen verständlicherweise zu einem hohen Bewegungsdrang. So wird bei vielen Familien auch wieder das Trampolin im Garten in Betrieb genommen. Viele Kinder und jung gebliebene Erwachsene freuen sich auf die körperliche Aktivität, um auf dem Trampolin aufgestaute Energie loszuwerden. Der Spaß steht im Vordergrund – und oftmals denkt keiner an einen Unfall, weiß Dr. Jens Heinze, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an den Sana Kliniken Ostholstein in Oldenburg.
„Seit Frühlingsbeginn sehen wir viele Unfälle durch das Trampolinspringen. Das Körpergefühl und das motorische Gedächtnis müssen nach der Winterpause erst wieder aktiviert werden. Man sollte sich daher in den ersten Tagen nur locker einspringen und vor allem vorher auch das Trampolin auf seine Sicherheit hin überprüfen“, so Dr. Heinze.
Mögliche Verletzungsgefahren
Typischerweise sind sowohl die Ellenbogen als auch die Kopf- und Nackenregion verletzungsgefährdet. Neben Zerrungen und Prellungen können komplizierte Brüche auftreten und im schlimmsten Fall verbleiben Nervenschäden. Sind zwei oder mehr Kinder unterschiedlichen Alters auf dem Trampolin aktiv, wird die Lage schnell unübersichtlich. Nicht selten führt ein sogenannter „Katapulteffekt“ zu einer körperlichen Überlastung und damit zu Verletzungen des leichteren Kindes. Mitunter fliegt dieses unkontrolliert durch den Effekt durch die Luft. Daher ist es ratsam, langsam in die Saison zu starten und einige Regeln zu beachten. So bleibt das Trampolin ein Spaß ohne Tränen.
Diese einfachen Regeln minimieren die Risiken zum Saisonstart
- Kinder sollten nur alleine springen.
- Gewagte Sprünge sind Tabu: Ein Salto beispielsweise darf nur unter professioneller Anleitung erfolgen.
- Um schmerzhafte Zungenbisse zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass während des Springens nicht gegessen wird.
- Spielzeuge oder Bälle gehören nicht auf das Trampolin.
- Ermüdung führt zu unsicheren Sprüngen. Deshalb sollte nach fünf Minuten eine Pause eingelegt werden.
Trampolincheck
Neben diesen einfachen Regeln sollte auch das Trampolin vor Inbetriebnahme überprüft werden, um mögliche Unfallrisiken auszuschließen. Dazu gehört:
- Sprungfedern kontrollieren und defekte oder angerostete austauschen.
- Überprüfen, ob der Boden unter dem eingebauten Trampolin ausreichend Platz zeigt (Inground-Trampoline), und ob die Bodenfreiheit noch ausreichend ist (Gewichtszunahme des Springers?).
- Fangnetze auf Risse und Schäden kontrollieren, denn UV-Licht und die Witterung lassen das Material schnell altern.