Gesunder und damit einhergehend erholsamer Schlaf ist für unseren Körper und Geist enorm wichtig. Der ein oder andere wird dabei aber schon mal von seinem Nebenschläfer durch lautes Schnarchen geweckt. Das trübt nicht nur den ruhigen Schlaf der Menschen, die neben einem liegen, sondern kann in Verbindung mit zwischenzeitlichen Atempausen auch gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Alwin Nuber, Chefarzt der Pneumologie der Sana Kliniken Landkreis Biberach, erläutert den Zusammenhang von schlafen, schnarchen und Atmungsstörungen.
Sind Schnarchen und Atempausen gefährlich und gibt es einen Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Schnarchen ist eine Volkskrankheit, ab dem 65. Lebensjahr sind 40 bis 50 Prozent der Menschen betroffen. Das so genannte primäre Schnarchen ist durch laute Atemgeräusche, die im Schlaf in den oberen Atemwegen entstehen, gekennzeichnet. Es stellt an sich keine Gefahr für die Gesundheit dar und muss deswegen in den meisten Fällen nicht behandelt werden. Unregelmäßiges, lautes Schnarchen kann jedoch auf eine ernstzunehmende Atmungsstörung bis hin zum Schlafapnoe-Syndrom hinweisen. Bei diesem sind die Atemwege so verengt, dass die Atmung nicht nur deutlich erschwert ist, sondern sogar vollständig aussetzt. Die Folge sind konsekutive Weckreaktionen, die die Atemaussetzer zwar beenden, aber den Schlaf nachhaltig stören. Der Patient empfindet den Schlaf als unruhig und nicht erholsam. Tagesmüdigkeit bis hin zum Sekundenschlaf sind die Folge – die Unfallhäufigkeit steigt dadurch auf das Siebenfache. Im Rahmen der Weckreaktionen werden außerdem Stresshormone ausgeschüttet. Damit verbunden ist ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Bluthochdrucks (Hypertonie) und einer koronaren Herzkrankheit. Hierbei handelt es sich um verengte Herzkranzgefäße. Bei Verdacht auf eine Schlafapnoe sollte daher unbedingt eine weiterführende Diagnostik, beispielsweise beim Lungenfacharzt oder HNO-Arzt, erfolgen.
Wie wird ein Schlafapnoe-Syndrom behandelt?
Das Schlafapnoe-Syndrom beschreibt periodische Aussetzer der Atmung während des Schlafes. Dadurch wird die Lunge nicht mehr richtig belüftet. Um Atemstillstände beim Schlafen zu minimieren, wird bei einer mittleren oder schweren Schlafapnoe klassischerweise eine CPAP-Therapie eingesetzt. Das heißt, die Patienten schlafen mit einer Atemmaske, die für einen Überdruck auf die Atemwege sorgt und dadurch die Verengung der Atemwege und folglich die Atemaussetzer verhindert. In Einzelfällen stehen darüber hinaus auch operative Optionen zur Verfügung. Allgemeine schlafhygienische Maßnahmen wie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, das Einhalten des Normalgewichts und das Meiden der Rückenlage als Schlafposition wirken sich darüber hinaus günstig aus.