Hey Baby – mein Kind ist da!

Sicherer Babyschlaf

Ein erholsamer Schlaf ist für das körperliche Wachstum, die geistige Entwicklung und die Gesundheit Ihres Babys besonders wichtig. Daher möchten wir Sie dabei unterstützen, eine sichere und gesunde Schlafumgebung für Ihr Kind zu schaffen und dadurch Risiken und Gefahren, die im schlimmsten Fall zum Plötzlichen Kindstod führen können, zu minimieren. Dabei handelt es sich um das unerwartete und nicht erklärbare Versterben eines Säuglings oder Kleinkindes, was zumeist in der Schlafenszeit eintritt. Das Risiko ist während des ersten Lebensjahres am höchsten und nimmt danach deutlich ab.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass das „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS), wie es auch genannt wird, insgesamt stark rückläufig ist. War es um 1990 noch bei weit über tausend Säuglingstoden ursächlich, waren es im Jahr 2021 in Deutschland noch 82 Säuglinge oder Kleinkinder. Obwohl die Fallzahlen also seit vielen Jahren stetig sinken, ist der Plötzliche Kindstod weiterhin der Alptraum vieler Eltern. Denn trotz zahlreicher wissenschaftlicher Studien zum Thema ließ sich bislang noch keine konkrete Ursache für den Plötzlichen Kindstod feststellen. Als sicher gilt jedoch, dass bestimmte vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden können, um das Risiko zu minimieren.

Regeln für einen gesunden und sicheren Babyschlaf

In unserem Biberacher Geburtszentrum legen wir viel Wert auf einen sicheren und geborgenen Start ins Leben „unserer“ Babys. Das Geburtshilfe-Team begleitet Sie daher auf dem aufregenden Weg des Kennenlernens und sorgt dafür, dass Sie die erste gemeinsame Zeit so angenehm und sicher wie möglich miteinander genießen können.

Neben dem stillfreundlichen und bindungsorientieren Konzept erhalten die Wöchnerinnen bei allen Fragen rund um die Säuglingspflege Unterstützung durch unsere erfahrenen Hebammen. Uns liegt es außerdem am Herzen, jedem Kind, das bei uns geboren wird, eine gesunde Schlafumgebung zu ermöglichen.

Die wichtigsten Hinweise für einen sicheren Schlaf haben wir daher im Folgenden für Sie zusammengefasst. Als besonderes Geschenk zur Geburt erhalten alle Familien außerdem einen hochwertigen Schlafsack, bestickt mit dem typischen Biber sowie dem Schriftzug „Geboren in Biberach“. Damit leistet dieses Geschenk auch nach dem Klinikaufenthalt einen wichtigen Beitrag zur sicheren Schlafumgebung Ihres Babys.  

Immer in Rückenlage schlafen 

Da sich Säuglinge in den ersten fünf bis sechs Monaten ihre Schlafposition nicht selbst aussuchen können, ist es wichtig, sie in Rückenlage ins Bett zu legen. Diese ist die sicherste und beste Schlafposition.

So sind Mund und Nase frei und der kleine Brustkorb kann sich frei entfalten. Die Sorge, dass sich durch die Rückenlage eventuell der Hinterkopf des Babys abflachen könnte, ist meist unbegründet. Vermieden werden sollte in den ersten Monaten hingegen die Bauch- und Seitenlage. Damit Ihr Baby die Rücken-​ und Nackenmuskulatur trainieren kann, ist es jedoch wichtig, dass Sie es ab dem dritten Monat im Wachzustand und in Ihrem Beisein regelmäßig auf den Bauch legen. Wird Ihr Kind müde, legen Sie es zum Schlafen wieder auf den Rücken. 

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Im Babyschlafsack, ohne Decke und Kissen  

Am sichersten schläft Ihr Neugeborenes in einem Babyschlafsack mit enganliegendem Oberteil und einem geräumigen Unterteil für die Beinchen, damit es sich strecken und strampeln kann. 

Solche Schlafsäcke erschweren Ihrem Kind zum einen das Rollen in die Bauchlage, zum anderen verhindern sie, dass es überwärmt oder sich von der Decke freistrampelt und dadurch abkühlt. Decken, Kissen, Tücher, Felle, Kuscheltiere oder auch nicht fixierte Bettumrandungen gehören grundsätzlich nicht in ein Babybettchen, denn der Kopf Ihres Kindes sollte durch nichts bedeckt werden können. Achten Sie außerdem auf den Halsausschnitt des Schlafsacks. Ist dieser zu groß, kann der Kopf durchrutschen. Auch zu weite Ausschnitte an den Ärmeln sind ungeeignet, da sich das Kind damit schlimmstenfalls strangulieren könnte.  

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Im Elternschlafzimmer im eigenen Bettchen 

Atemgeräusche und die Bewegungen der Eltern wirken sich positiv auf die Atemregulation des Babys aus. Es sollte daher im ersten Lebensjahr mit im Elternschlafzimmer schlafen – idealerweise aber im eigenen (Beistell-) Bettchen.

Wenn Sie gemeinsam im Familienbett schlafen möchten, achten Sie bitte darauf, dass Ihr Kind nicht eingeklemmt werden kann oder unter Decken und Kissen rutscht. Es sollten zudem keine Haustiere mit im Bett schlafen. Wenn Sie oder eine andere Person, die mit im Bett schläft, Alkohol getrunken, Drogen genommen oder Medikamente eingenommen haben, die besonders müde machen könnten, sollte das Kind nicht mit im Familienbett beziehungsweise dem Elternbett schlafen. Eine Option sind übrigens auch sogenannte Baby-Balkone, die zum einen das gemeinsame Schlafen sicher möglich machen und zum anderen das Stillen erleichtern.  

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Schutz vor Überwärmung und Unterkühlung 

Ihr Baby benötigt nicht mehr Wärme als Sie. Wichtig zu wissen ist, dass Babys, anders als Erwachsene, ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen oder Zittern selbst regulieren können. Dadurch kann es schneller zu einer Überhitzung oder auch zu einer Auskühlung kommen

Sorgen Sie daher durch regelmäßiges Stoßlüften für frische Luft im Schlafzimmer und eine angenehme Temperatur zwischen 16 und 18°C. Achten Sie außerdem darauf, dass das Babybett nicht am Heizkörper steht oder direkter Sonneneinstrahlung oder Zugluft ausgesetzt ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es Ihrem Kind zu warm oder zu kalt ist, berühren Sie seinen Nacken. Wenn dieser sehr warm ist, ziehen Sie Ihr Kind um – auch wenn es schläft. Hände und Füße sind bei Babys hingegen oft kühl und sind daher kein Indiz dafür, dass es ihnen zu kalt ist. 

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Muttermilch schützt 

Muttermilch stärkt das Immunsystem und senkt zudem das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod. Die meisten Frauen fühlen sich ihrem Kind beim Stillen außerdem besonders nah. Und wenn Babys – von Nahrung abgesehen – von etwas nie zu viel bekommen können, ist das Liebe, körperliche Nähe und Zuwendung. Versuchen Sie daher, mindestens vier bis sechs Monate zu stillen. 

Rauchfreie Umgebung 

Rauchen in der Umgebung eines Säuglings sollte unter allen Umständen vermieden werden, denn es ist gefährlich und erhöht das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod. Bemühen Sie sich daher unter Einbindung aller Personen im Umfeld Ihres Kindes um eine rauchfreie Wohn- und Schlafumgebung. Unter keinen Umständen sollte Ihr Kind in einem Raum schlafen, in dem geraucht wird.