Pinguin Gang

Sturzfalle Glatteis

Am besten den Pinguin-Gang einlegen

Im Winter kommt es immer wieder zu Unfällen und Stürzen mit teilweise schwerwiegenden Verletzungen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man sich bei Schnee und Eisglätte am besten verhalten sollte und warum Pinguine als Vorbild dienen.

Häufige Verletzungen in der Notaufnahme an winterlichen Tagen sind Knochenbrüche, Prellungen und Verstauchungen. Unter den „Winterbrüchen“ finden sich besonders oft Frakturen der handgelenksnahen Unterarmknochen und des Ellenbogengelenks. Denn wer ausrutscht, streckt instinktiv seine Arme aus, um sich abzustützen. Besonders folgenreich sind Stürze auf den Kopf oder auf die Hüfte: Dabei kann es zu einem schweren Schädel-Hirn-Trauma oder zu einem Oberschenkelhalsbruch kommen.

Vor allem ältere Menschen sind gefährdet

Das liegt daran, dass die Reflexe mit zunehmendem Alter nachlassen. Deshalb fallen ältere Menschen bei Glatteis öfter hin. Zudem nehmen in der Regel sowohl die Knochendichte als auch die Kraft der Muskeln über die Jahre ab. Die Wucht eines Sturzes lässt sich nicht mehr so leicht ausgleichen wie in jungen Jahren. Am besten ist es dann, sich bei anderen Personen einzuhaken, geeignetes Schuhwerk zu tragen oder den Einkauf bis zur Wetterbesserung zu verschieben. Begeben Sie sich erst gar nicht „aufs Glatteis“, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

Richtiges Verhalten bei winterlichem Wetter

Ob Alt oder Jung – damit Sie bei glattem Untergrund sicherer unterwegs sind, rate ich zum Pinguin-Gang. Dabei schiebt man das Gewicht über das vordere Bein und tritt mit ganzer Sohle auf. Der auftretende Fuß zeigt leicht nach außen, das belastete Bein steht damit im rechten Winkel zum Boden. Diese Art der Fortbewegung mit leicht nach vorne geneigter Körperhaltung sieht vielleicht etwas merkwürdig aus, eben wie beim Pinguin, stabilisiert aber den Körper. Und lieber komisch über den glatten Untergrund gegangen, als „vornehm“ gestürzt. Ein Tipp an unsere unerschrockenen Radler: Fahrrad stehen lassen. Da der Drahtesel keine Winterreifen hat, rutschen die Räder beim Bremsen auf Schnee und bei Glätte schnell zur Seite weg – eine hohe Unfallgefahr, die viele unterschätzen.

Verhalten nach einem Sturz

Wer trotz aller Vorsicht auf glatten Wegen stürzt und sich verletzt, sollte den betroffenen Arm oder das betroffene Bein möglichst nicht bewegen, ruhigstellen und sich dann auf den Weg zum Arzt machen. Wer unsicher ist, kann über den Notruf 112 Hilfe anfordern.