Medizinische Schwerpunkte

Orthopädische Rheumatologie / Rheumaorthopädie

Rheumatoide Arthritis (Rheuma) ist eine autoimmune Erkrankung, welche eine Entzündung der Gelenksinnenhaut und der Sehnenscheiden bewirkt. Es handelt sich hierbei nicht um ein begrenztes Geschehen, sondern um eine chronische, schubweise voranschreitende Systemerkrankung. Am häufigsten - und meisten auch zuerst - sind die Hände und die Handgelenke betroffen.

Verlauf
In der Frühphase kommt es zu einer entzündlichen Wucherung der Gelenksinnenhaut und der Sehnenscheiden. Dadurch kommt es zu Schwellungen und ausgeprägten Schmerzen. Bei fehlender Behandlung wandert Entzündungsgewebe in den Gelenksknorpel ein und zerstört diesen, wodurch es in der Spätphase zu einer Arthrose bis hin zu einer vollständigen Zerstörung des Gelenkes kommt. Auch werden die Bänder und Sehnen geschädigt, was zu Fehlstellungen und Versteifungen der Gelenke sowie zu Sehnenrissen führt. In der Endphase besteht ein vollständiger Funktionsverlust des Gelenkes.

Therapie (Konservativ)
In frühen Phasen der Erkrankung ist eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten durch einen Rheumatologen die Therapie der Wahl. Dadurch wird der Entzündungsprozess unterbrochen oder zumindest verlangsamt. Unabdingbar hierzu ist jedoch die frühzeitige Erkennung der Krankheit und kontinuierliche Behandlung durch einen Facharzt für Rheumatologie. Eine ganzheitliche Betrachtung des Patienten mit seinen individuellen körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren ist unabdingbar.

Therapie (Operativ) / Rheumachirurgie
Bei ungenügender Wirkung der medikamentösen Therapie oder bereits fortgeschrittener Erkrankung ist es wichtig, den Schritt zu einer operativen Therapie nicht unnötig zu verzögern.
Je nach Stadium der Erkrankung stehen verschiedene operative Methoden zur Verfügung. Hierbei muss die Therapie unter Berücksichtigung des betroffenen Gelenkes, des vorliegenden Schadens sowie der Anforderungen des Patienten individuell gewählt werden.

Operative Therapie im Frühstadium

Synovektomie
In einem frühen Stadium kann mit einer Synovektomie, d.h. der Entfernung der Gelenksinnenhaut, die grundlegende Schadensquelle ausgeschaltet und die Gelenksfunktion erhalten werden. Dadurch werden Spätfolgen wie Kapsel- und Bänderdehnung, Gelenkszerstörung und Versteifung verhindert.

Operative Therapie im Spätstadium

Wenn es bereits zu einer Zerstörung des Gelenkes, zu Deformitäten oder Sehnenrissen gekommen ist, muss versucht werden, die Fehlstellung zu korrigieren und nach Möglichkeit die Gelenkfunktion wiederherzustellen.

  • Resektions-Interpositions-Arthroplastik (RIAP)
    Bei diesem Eingriff wird eine teilweise Entfernung eines zerstörten Gelenkes und Auskleidung des Hohlraumes mit körpereigenem Gewebe vorgenommen. Vor allem Gelenke mit geringem Stabilitäts- und  hohem Mobilitätsbedarf können so erfolgreich behandelt werden.
  • Gelenksersatz
    Bei intakten Sehnen und Muskeln kann ein zerstörtes Gelenk durch eine Prothese ersetzt werden. Sehr gute Resultate zeigen hier die Knie- und Hüftgelenksprothesen.
  • Arthrodese
    Eine Gelenkversteifung ist bei stark zerstörten Gelenken indiziert, welche eine Instabilität oder Fehlstellung aufweisen. Es ist ein äußerst zuverlässiges Verfahren mit sehr guter Schmerzlinderung, sicherer Gelenks-Stabilität und einem hohen Grad an Zufriedenheit bei den Patienten.