Medizinische Schwerpunkte

Pleuraempyem

Ein Pleuraempyem ist die häufigste chirurgisch zu behandelnde entzündliche Erkrankung. Als Pleuraempyem wird eine Eiteransammlung zwischen Rippen- und Lungenfell bezeichnet, die vor allem im Rahmen verschleppter Lungenentzündungen auftritt.

Die Symptome des Pleuraempyems sind häufig unklar, unspezifisch und werden meist auf die noch nicht abgeheilte Lungenentzündung zurückgeführt. Der Patient oder die Patientin fühlt sich abgeschlagen, hat Fieber, Atemnot, erhöhte Entzündungswerte im Blut und im Röntgenbild erkennbare Flüssigkeit, die die Lunge komprimiert. Bei diesen Symptomen sollte zwischen einem unspezifischen Lungenwasser (Erguss) und einem Empyem unterschieden werden. Dies ist mit Durchführung eines CT-Thorax (Schichtaufnahme des Brustkorbs) und einer harmlosen Punktion des Ergusses mit laborchemischer Analyse des Ergusses oft möglich.

Das Empyem sollte frühzeitig erkannt und behandelt werden. Im Falle eines komplizierten Ergusses kann eine Drainagebehandlung ausreichen. Beim Nachweis von Lufteinschlüssen oder Kammern innerhalb der Flüssigkeit oder Veränderung des Rippenfells im CT-Thorax ist eine Operation unumgänglich.

Im frühen Stadium (I und II) ist eine Schlüsselloch-Operation bzw. sogenannte Videoassistierte Thorakoskopie (VATS) meist ausreichend, um Eiter auszuräumen und die Lunge von den entzündlichen Veränderungen befreien zu können.

Im Stadium III (fortgeschrittenem Stadium) ist die Operation mit Befreiung der Lunge von der Schwarte zumeist per VATS und nur zum kleinen Teil im offenen Verfahren sicher zu gewährleisten.

Im Spätstadium schrumpft die Lunge und die betroffene Seite des Brustkorbs und kann sich nach einer Operation nicht mehr auf das ursprüngliche Ausmaß ausdehnen. Die Ausschrumpfung der Lunge reduziert die Lungenkapazität der Patient:innen für ihr restliches Leben. Die am besten geeignete Therapie v.a. im späten Stadium ist die Videoassistierte Thorakoskopie. Lesen Sie mehr über dieses besonders schonende und minimalinvasive Verfahren.