Medizinische Schwerpunkte

Akutschmerzdienst

Die Schmerztherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung in der postoperativen Phase und trägt entscheidend zum Wohlbefinden und zur Zufriedenheit der Patient:innen bei. Die Schmerzbehandlung ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern darüber hinaus eine wichtige Maßnahme zur Prävention von Komplikationen und zur Reduktion der Morbidität.

Durch eine effektive schmerzarme Mobilisierung werden Pneumonien und Thrombosen verhindert, die postoperative Darmatonie verkürzt und so die Krankenhausverweildauer gesenkt. Die Reduktion des Sympathikotonus vermindert kardiale Ereignisse und neuro-endokrinologische sowie metabolische Veränderungen.

Bausteine einer wirksamen Therapie postoperativer Schmerzen sind die Information des Patienten oder der Patientin, die Schmerzmessung und die Schmerzbehandlung nach festgelegten Algorithmen.

Im Narkosevorgespräch werden die Möglichkeiten der postoperativen Schmerztherapie besprochen und das am besten geeignete Verfahren festgelegt.
Nach der Operation werden die Patient:innen regelmäßig nach der Stärke ihrer Wundschmerzen in Ruhe und unter Belastung befragt. Die Schmerzstärke wird anhand einer Skala von 0 bis 10 beurteilt.

Nach einem standardisierten festgelegten Stufenkonzept erhalten unsere Patient:innen Schmerzmittel für den Dauerschmerz nach einem festen Zeitschema (Basisanalgetika) und Schmerzmittel für Schmerzspitzen (Bedarfsanalgetika), die zum Beispiel bei Mobilisierung und Krankengymnastik auftreten können.

Bei einer Risikoerkrankung und vor großen oder besonders schmerzhaften Operationen werden unseren Patient:innen spezielle Schmerztherapieverfahren (Schmerzpumpe, Schmerzkatheter) empfohlen. Diese bewirken eine besonders gute Schmerzreduktion und werden postoperativ für einige Tage fortgeführt. Bei diesen Patient:innen erfolgt nach der Operation zweimal am Tag eine Schmerzvisite durch Narkoseärzte oder besonders geschultes Pflegepersonal der Klink für Anästhesie und Intensivmedizin (Pain Nurse). Hierbei wird nach dem aktuellen Schmerzempfinden gefragt, die Lage der Katheter kontrolliert, Verbandswechsel durchgeführt und ggfs. die Dosis der Schmerzmedikamente angepasst.

Ein spezialisierter Schmerztherapeut aus unserer Klinik betreut konsiliarisch alle Patient:innen mit neu aufgetretenen Schmerzproblemen oder bei chronischen Schmerzen mit aktueller Dringlichkeit. Es werden ausführliche Visiten durchgeführt, bestehende Medikamentendosierungen verändert oder neue Schmerzmedikamente angesetzt sowie alternative Schmerztherapieverfahren besprochen. Bei chronischen Schmerzzuständen kann eine Weiterbehandlung in der Schmerzambulanz vereinbart werden.