Narkosegase machen bis zu 35 Prozent der Klimagasemissionen einer Klinik aus. Um diese zu reduzieren, stellt Sana den Einsatz von Narkosen bis Ende 2025 um. Die Qualität der Patientenversorgung wird dabei nicht beeinträchtigt.
Die klimafreundlichere Narkose
Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind Narkosegase für bis zu 35 Prozent der Klimagasemissionen einer Klinik verantwortlich. Denn aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung haben sie einen weitaus höheren Treibhauswert als Kohlendioxid und zudem eine lange Verweildauer in der Atmosphäre.
Die in Deutschland am häufigsten verwendeten Narkosegase sind Lachgas, Desfluran, Isofluran und Sevofluran. Vor allem die ersten beiden Narkosegase haben ein hohes Treibhauspotenzial und tragen damit besonders zur Beschleunigung der globalen Erwärmung bei. In den meisten Fällen werden die Narkosegase nach ihrer Anwendung über das Atemgasfortleitungssystem der Kliniken ungefiltert in die Außenluft abgegeben.
Umstellung auf Sevofluran und Minimal-Flow-Narkosen
„Aufgrund dieser Problematik haben wir uns intensiv mit den Auswirkungen von Narkosegasen auf den Klimawandel beschäftigt und dazu eine Vielzahl von Studien und Untersuchungen ausgewertet“, sagt Professor Gisbert Knichwitz, Chefarzt und Leiter der Fachgruppe Anästhesie am Sana Dreifaltigkeits-Krankenhaus Köln und am Sana Krankenhaus Hürth. „Darüber hinaus haben wir den Einsatz von Narkosegasen in den Sana Kliniken analysiert und verschiedene Möglichkeiten untersucht, um die Emissionen durch Narkosegase zu reduzieren“, ergänzt Dr. Hubert Parys, Fachgruppenleiter Anästhesie und Chefarzt am Sana Krankenhaus Benrath.
Auf Basis dieser Analyse wurde entschieden, Desfluran in den Sana Kliniken zukünftig nicht mehr einzusetzen und durch Sevofluran zu ersetzen. Allein durch diese Maßnahmen werden rund 1.585 Tonnen CO2-Emissionsäquivalente pro Jahr eingespart. Das entspricht rund 70 Prozent aller Emissionen, die bei Sana durch Narkosegase entstehen. Lachgas wird in den Sana Kliniken ohnehin schon lange nicht mehr verwendet.
Darüber hinaus wird Sana – wo immer möglich – auf Minimal-Flow-Narkosen zurückgreifen. Minimal-Flow-Anästhesien haben einen reduzierten Frischgasfluss. Dadurch verringert sich die Menge der Narkosegase um bis zu 60 Prozent. Beide Maßnahmen sollen bis Ende 2025 vollständig umgesetzt sein.