Bei Vorliegen eines feingeweblichen Befundes, der die Krebserkrankung bestätigt und unter Berücksichtigung gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse wird im Rahmen der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz das therapeutische Vorgehen individuell für jeden Patienten festgelegt. Die behandelnden Ärzte teilen diese Empfehlung dem Patienten mit und informieren ihn und seine Angehörigen ausführlich darüber.
Alle Operationen werden in unserem Zentrum routinemäßig durchgeführt. Durch eine leitliniengerechte Vorbehandlung und moderne Operationstechniken kann heute in bis zu 90% die Erhaltung des Schließmuskels und der Verzicht auf einen dauerhaften künstlichen Darmausgang bei Darmkrebs realisiert werden. Sofern keine Notwendigkeit einer Strahlen- oder Chemotherapie vor einer Operation gegeben ist, erfolgt die Operation nach onkochirurgischen (spezifischen, darmkrebsbezogenen) Kriterien.
Größere Blutverluste bei der Operation können durch moderne Ultraschall- und Elektrokoagulationsskalpelle vermieden werden. Zur gleichzeitigen Therapie und zur Diagnose von Lebermetastasen kommt die intraoperative Ultraschalluntersuchung zum Einsatz, so dass Lebermetastasen (Tochtergeschwülste in der Leber) ggf. auch gleichzeitig mit dem Krebstumor entfernt werden können. Ist dies nicht möglich, kann durch eine spätere Operation oder durch ein anderes Verfahren heilend eingegriffen werden. Die Operationen werden von für dieses Gebiet spezialisierten Ärzten für Viszeralchirurgie durchgeführt.
Falls erforderlich, so erfolgt nach der Operation die Betreuung zunächst auf der unter anästhesiologischer Leitung stehenden modernen Intensivstation. Auch eine Unterbringung auf unserer Intermediate-Care-Einheit kann bei erhöhtem Überwachungsbedarf erfolgen. Viele Patienten können aber bereits unmittelbar nach Beendigung der Operation und dem Aufwachen aus der Narkose wieder auf die Normalstation zurückkehren.
Der Erfolg der Operation wird auch durch eine individuell angepasste Schmerztherapie gewährleistet. Dadurch ist auch die frühzeitige Mobilisation des Patienten möglich, die ihrerseits zum Behandlungserfolg beiträgt und hiflt, Komplikationen zu vermeiden. Bei Bedarf erhalten die Patienten hier Unterstützung durch die Physiotherapie.
Bis zur Entlassung werden alle Patienten in engster Zusammenarbeit der am Darmzentrum beteiligten Kliniken betreut. Die gute Zusammenarbeit der Klinikärzte mit den niedergelassenen Hausärzten, Gastroenterologen, Strahlentherapeuten und Onkologen gewährleistet nach der Entlassung die strukturierte Nachsorge und die ggfs. notwendige Nachbehandlung. Ob nach der Operation eine Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich ist, hängt von der Ausdehnung des Tumors ab.