Darmkrebserkrankungen sind mit fast 75.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die zweithäufigste Krebsart (16% aller Neuerkrankungen an Krebs). Wird die Diagnose frühzeitig gestellt und erfolgt eine auf den Patienten individuell abgestimmte Therapie, bestehen heutzutage gute Heilungschancen.
Bestimmte Lebensumstände und Verhaltensweisen haben Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. So nimmt bei Übergewicht und Bewegungsmangel das Krebsrisiko zu. Auch ernährungsbedingte Faktoren wie eine ballaststoffarme, fettreiche Nahrung mit einem hohen Anteil an rotem (eisenhaltigem) Fleisch und verarbeiteten Wurstwaren und einem geringen Anteil an Gemüse erhöhen das Risiko. Regelmäßiger Alkoholkonsum sowie Tabakkonsum tragen ebenfalls zur Risikosteigerung bei.
Verwandte ersten Grades von Patienten mit Darmkrebs erkanken selbst häufiger daran. Dies kann mit einem ähnlichen Lebensstil zusammenhängen, jedoch spielen in manchen Fällen auch erbliche Faktoren eine Rolle.
Bestimmte Erkrankungen – so zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa – gehen mit einem individuell leicht erhöhten Erkrankungsrisiko einher. Im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung durch den Hausarzt können gesetzlich krankenversicherte Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchführen lassen. Der Arzt tastet zudem den Enddarm auf Veränderungen ab. Ab dem Alter von 55 Jahren besteht im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie). Bei unauffälligem Befund besteht Anspruch auf eine Wiederholungskoloskopie nach zehn Jahren. Versicherte können alternativ ab dem vollendeten 55. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Stuhltest durchführen lassen.
Bei Beschwerden – wie zum Beispiel Schmerzen, Verstopfungsneigung, Blut- oder Schleimbeimengungen zum Stuhl – sollte unabhängig vom Alter eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt werden.
Wenn sich im Rahmen des Stuhltests auf verstecktes Blut der Verdacht auf eine Darmkrebserkrankung ergibt, so sollte zur weiteren Abklärung bei einem Spezialisten für Magen- und Darmerkrankungen (Gastroenterologen) eine Darmspiegelung durchgeführt werden. Finden sich dabei auffällige Befunde, so können Gewebeproben entnommen werden, um eine mögliche Krebserkrankung festzustellen.
Wird eine Darmkrebserkrankung festgestellt, erfolgt die Zuweisung in unsere Sprechstunde. Unsere Sprechstundenzeiten finden Sie hier.
Der Hausarzt und/oder der Gastroenterologe können bereits zusätzlich notwendige Untersuchungen – z.B. eine Computertomographie oder eine Ultraschalluntersuchung – veranlassen.