Als Stroke Unit (deutsch: »Schlaganfall-Einheit«) bezeichnet man die Schlaganfall-Spezialstation eines Krankenhauses, die sich auf die notfallmäßige, umfassende und fachübergreifende Behandlung von Schlaganfall-Patient(inn)en spezialisiert hat. Hier kümmert sich ein Team speziell ausgebildeter Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten Hand in Hand um die Versorgung des Patienten – von der Akuttherapie über die frühe Rehabilitation bis hin zu sozialdienstlichen Leistungen. Denn ein Schlaganfall ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der umgehend von Spezialisten betreut werden muss – es zählt jede Minute!
So werden im Sana Klinikum Borna bis zu 20 Prozent der Patient(inn)en mit einem akuten Schlaganfall »lysiert«, d. h. das ein hirnversorgendes Blutgerinnsel mittels Medikament aufgelöst wird. Beim Verschluss großer Blutgefäße können diese durch das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie | Neuroradiologie mechanisch entfernt und damit Leben und Gehirn gerettet werden, notfalls stehen auch erfahrende Neurochirurgen zu Unterstützung bereit. Weiter werden die lebenswichtigen Funktionen der Erkrankten rund um die Uhr überwacht. Ein erfahrenes Team von Fachärzten der Neurologie, Kardiologie, Radiologie sowie Neuro- und Gefäßchirurgie arbeitet dabei zusammen, was maßgeblich die Überlebenschancen der vom »Schlag getroffenen« erhöht und Folgeschäden verhindern hilft.
Seit Juni 2008 werden am Sana Klinikum Borna unter neurologischer Leitung Patient(inn)en mit akutem Schlaganfall nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit erheblichem personellem Aufwand rund um die Uhr betreut. Die Schlaganfall-Spezialstation ist seit 2010 – zunächst als »regionale« , inzwischen als »überregionale Stroke Unit« – nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert. Das heißt konkret: Es werden sowohl vielfältige strukturelle als auch Prozesskriterien qualitätsgerecht vorgehalten.
Auf der Schlaganfall-Spezialstation werden nicht nur Patient(inn)en mit einem manifesten Schlaganfall, sondern auch nach einem nur vorübergehenden neurologischen Defizit (»Transitorische Ischämische Attacke«; »TIA«) aufgenommen, untersucht und behandelt. Eine TIA ist wie ein »Schuss vor den Bug« , die beim ersten Mal ggf. nur kurzzeitig aufgetretenen Schlaganfall-Symptome können nach Minuten bis Tagen erneut, und dann bleibend auftreten und zu Behinderung oder Tod führen.
Die Stroke Unit mit sechs Überwachungsplätzen ist durchgehend ärztlich sowie pflegerisch besetzt (7/24), Therapie findet vom ersten Tag an, auch am Wochenende und Feiertagen, statt.