Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung oder einer Blutung im Gehirn. Die Folgen sind neurologische Störungen wie zum Beispiel eine halbseitige Lähmung oder Sprach- und Wahrnehmungsstörungen. Jeder Schlaganfall ist ein lebensbedrohender Notfall. Rufen Sie die 112.
Schlaganfall
Time is brain
Was ist ein Schlaganfall?
Was ist eine Transitorisch Ischämische Attacke (TIA)?
Traten die unten beschriebenen Schlaganfall-Symptome bei Ihnen nur kurzzeitig auf, besteht ein sehr großes Risiko, dass in den ersten Stunden und Tagen nach dem Ereignis die Symptome wiederkehren und dann aber bestehen bleiben. Das kurzzeitige Auftreten wird in der Fachsprache „Transitorisch Ischämische Attacke“, kurz „TIA“, genannt und sollte sehr ernst genommen werden. Deshalb werden Sie genau wie ein Schlaganfall-Patient mit schon bestehender Schädigung behandelt und je nach Ihrem Risiko ein bis drei Tage auf der Schlaganfallstation betreut. Dadurch konnte in einer Studie bei 75 Prozent der Patienten ein manifester Schlaganfall, mit allen Folgen, wie Tod und Behinderung, verhindert werden. Auch bei der TIA gilt: Zeit ist (Ihr) Gehirn!Rufen Sie die 112.
Was passiert bei einem Schlaganfall?
Zirka 80 Prozent der Schlaganfälle entstehen durch Gerinnsel, die ein Blutgefäß »verstopfen« und den Blutfluss im Gehirn blockieren. Die Folge ist eine Minderversorgung des umliegenden Nervengewebes. Es kann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und droht abzusterben. Genannt wird diese Form des Schlaganfalls ischämischer Schlaganfall (Ischämie aus dem Griechischen: is-chein/echein= zurückhalten, haima=Blut). Je länger die Durchblutungsstörung anhält, desto größer ist die Gefahr, dass das Nervengewebe irreparabel geschädigt wird. Neben den ischämischen gibt es die sogenannten blutigen Schlaganfälle. Der Hirninfarkt wird hier durch eine Blutung im Gehirn verursacht. Die Blutung bewirkt einen schnellen Anstieg des Hirndrucks, weil das Volumen innerhalb des knöchernen Schädels begrenzt ist und sich das Gewebe nicht ausdehnen kann, um den Druck auszugleichen. In Folge kommt es ebenso zu einer Minderversorgung angrenzender Hirnareale und zu einer Beeinträchtigung von Hirnfunktionen.
Anzeichen eines Schlaganfalls
Die Symptome unterscheiden sich je nach Schwere des Schlaganfalls und betroffenem Hirnareal. Typische Symptome sind:
- Halbseitenlähmung
- Sprachstörung
- Sehstörungen
- Verständnisprobleme
- Plötzlicher, noch nie erlebter Schwindel
- Benommenheit, Verwirrung, Bewusstlosigkeit
- Plötzlicher, bisher unbekannter Kopfschmerz und Nackensteifigkeit
Zeit ist Gehirn: Rufen Sie die 112!
Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Denn je länger die Minderversorgung des Gehirngewebes anhält, desto größer ist die Gefahr, zu versterben oder bleibende Behinderungen zurückzubehalten. Mit dem »FAST-Modell« können auch medizinische Laien die wichtigsten Anzeichen eines Schlaganfalls erkennen:
- FACE (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
- ARMS (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorn zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Ist eine Körperseite gelähmt, kann die Bewegung nicht mehr synchron ausgeführt werden.
- SPEECH (Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Text nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Aussprache verwaschen, kann eine Sprachstörung vorliegen.
- TIME (Zeit): Stellen Sie eines oder mehrere der genannten Symptome fest, wählen Sie umgehend die Notrufnummer 112 und schildern Sie Ihre Beobachtungen.
Therapie an der überregionalen Stroke Unit in Borna
Als überregionale Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) kann das Sana Klinikum Borna akute Schlaganfall-Patienten optimal behandeln. Die Klinik verfügt über die strukturellen, personellen und medizintechnischen Voraussetzungen sowie über langjährige Erfahrung in der Schlaganfallbehandlung. Über die enge Zusammenarbeit der Neurologen, Neuroradiologen und Neurochirurgen wird sichergestellt, dass kein Akut-Patient verlegt werden muss. Alles, was diagnostisch und akut-therapeutisch notwendig ist, ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche einsatzbereit.
Bei einem Schlaganfall muss die unterbrochene Blutversorgung wiederhergestellt werden. Im Fall eines verstopften Blutgefäßes gibt es zwei Wege, das Gerinnsel zu entfernen: Zum einen werden gerinnsellösende Medikamente eingesetzt, die dem Patienten über die Vene zugeführt werden. Sind größere Gefäße verschlossen, besteht zum anderen die Möglichkeit, sie über einen Katheter mechanisch zu entfernen. Diese neue Methode heißt mechanische Thrombektomie. Sie wird am Klinikum Borna rund um die Uhr angeboten. Ist der Schlaganfall durch eine Blutung entstanden, muss die Blutung so schnell wie möglich ausgeräumt, das Blutgefäß repariert und der Blutfluss normalisiert werden. Hierfür kann ein neurochirurgischer Eingriff notwendig sein.
Vorbeugen: Lässt sich ein Schlaganfall verhindern?
Hoher Blutdruck, Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte und Rauchen zählen zu den Risikofaktoren. Ein gesunder Lebensstil und vor allem eine konsequente Behandlung von Krankheiten, die einen Schlaganfall begünstigen, sind die wichtigsten Schritte in der Schlaganfallprävention. Zu den Krankheiten, die das Schlaganfall-Risiko erhöhen, gehören Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herzrhythmusstörungen. Darüber hinaus ist wichtig, die Vorboten zu kennen. Denn häufig kündigt sich ein Schlaganfall an. Betroffene spüren bereits Stunden oder Tage zuvor plötzlich Symptome wie Sprachstörungen oder Lähmungen. Im Gegensatz zu einem manifesten Schlaganfall verschwinden die Symptome nach einigen Minuten oder Stunden wieder. Das Geschehen heißt Transischämische Attacke (TIA) und ist möglicherweise das letzte Warnzeichen vor dem Schlaganfall. Die Symptome müssen unverzüglich auf einer zertifizierten Stroke unit abgeklärt und alle Risikofaktoren behandelt werden.