Altersepilepsie

Gewitter im Kopf

Was ist eine Altersepilepsie?

Neben Demenz und Schlaganfall zählt die Altersepilepsie zu den häufigsten neurologischen Alterserkrankungen. Der Begriff Epilepsie stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Angriff oder Überfall. Es handelt sich um eine Erkrankung des Gehirns, die sich in epileptischen Anfällen (einfach gesagt Krampfanfällen) äußert. Von einer Epilepsie spricht man aber erst dann, wenn der Betroffene wenigstens zwei Anfälle ohne einen erkennbaren Auslöser erlitten hat.

Symptome der Altersepilepsie

Meist verlaufen epileptische Anfälle im Alter leichter. Krampfanfälle, die mit Bewusstlosigkeit, Verkrampfungen und Zuckungen am ganzen Körper einhergehen, sind im Alter selten oder verlaufen schwächer. Typisch für die Altersepilepsie sind eher Anzeichen wie:

  • Zuckungen einzelner Muskeln (zum Beispiel der Gesichtsmuskeln)
  • Taubheitsgefühle
  • Veränderter Geschmack auf der Zunge
  • Bewusstseinsstörungen
  • Akute Verwirrtheit
  • Schwindelanfälle

Die Betroffenen sind nach einem Anfall häufig noch verwirrt. Im Gegensatz zu jüngeren Menschen, bei denen dieser Zustand oft schnell verschwindet, kann er bei älteren bis zu einem Tag anhalten. Beschwerden wie diese sollten unverzüglich neurologisch untersucht werden. Es könnten sich auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel ein Schlaganfall dahinter verbergen

Was passiert bei einem epileptischen Anfall?

Im Normalfall sind die elektrischen und chemischen Signale, die zwischen den Nervenzellen ausgetauscht werden, so gut aufeinander abgestimmt, dass die Hirnareale ihre Funktion reibungsfrei ausüben können. Bei einem epileptischen Anfall bewirkt eine Störung dieses Zusammenspiels, dass sich viele Nervenzellen gleichzeitig entladen und einzelne Hirnregionen reizen. Dann spricht man von einem epileptischen Anfall. Die Ursachen können sehr vielfältig sein: Im Alter kommen zum Beispiel Vernarbungen, Durchblutungsstörungen, Tumore, eine Demenz oder Schädel-Hirn-Traumen durch Unfälle in Frage.

Therapie der Altersepilepsie

Die Altersepilepsie lässt sich häufig gut behandeln. Voraussetzung ist allerdings eine umfassende Diagnostik. Neben dem Messen der Hirnströme (EEG) kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz. Mit dem Vorliegen der Befunde wird eine individuelle Therapie erstellt. Die Altersepilepsie kann in der Regel medikamentös behandelt werden. Bei etwa zwei Drittel der Behandelten treten keine weiteren Anfälle auf.