Erfunden in Israel und erstmals 1996 in einer Londoner Klinik eingesetzt, ist die Kapselendoskopie heute eine routinemäßige klinische Option, um den Dünndarm genauer unter die Lupe zu nehmen: Eine Minikamera in einer verschluckbaren Kapsel durchquert den Magen-Darm-Trakt. Auf ihrem Weg fotografiert sie die Darmschleimhaut.
Die Kapselendoskopie steht dabei ganz am Ende der diagnostischen Kette und bedarf im Vorfeld in jedem Fall einer sorgfältigen konventionellen oberen und unteren Endoskopie (Magen- oder Darmspiegelung). Denn vollständig ersetzen kann die Kapselendoskopie eine genauere Untersuchung des Magens oder des Dickdarms per »Schlauch« nicht. Eher wenden Mediziner die Videokapsel derzeit vorwiegend zur Untersuchung des Dünndarms an. Dieser Abschnitt des Verdauungstrakts ist nämlich mit herkömmlichen Endoskopen nur sehr schwer zu erreichen.