Fragen & Antworten | Klinik für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen
Die Schilddrüse produziert verschiedene Hormone
Die beiden bekanntesten Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden, heißen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Beide bestehen zu einem Großteil aus dem Spurenelement Jod. Das Thyroxin besitzt vier Jod-Atome (T4), das Trijodthyronin entsprechend nur drei (T3). Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden.
Zur Hormonproduktion muss der Körper das benötigte Jod mit der Nahrung aufnehmen. Es gelangt über den Magen-Darm-Trakt passiv ins Blut und von dort aktiv in die Schilddrüse. Um genügend Schilddrüsenhormone bilden zu können, liegt der tägliche Jodbedarf für Erwachsene bei etwa 150 bis 200 Mikrogramm. Die Schilddrüse kann das Jod speichern und gewisse Vorräte bilden.
Der überwiegende Teil von T3 und T4 wird im Blut an spezielle Eiweiße gebunden (Thyreoglobulin). Diese dienen als Transportmittel zu den entsprechenden Organen. Nur ein geringer Anteil liegt als freies, also ungebundenes Hormon vor. Man spricht dann von freiem T3 und freiem T4. Die freien Hormone sind die einzigen, die auf den Stoffwechsel einwirken.
Steuerung der Hormonproduktion
Eine gesunde Schilddrüse produziert pro Tag etwa 80 bis 100 Mikrogramm T4 und zehn bis 50 Mikrogramm T3. Wann und in welcher Menge die Schilddrüse die eingespeicherten Hormone dem Körper zur Verfügung stellt, wird vom Gehirn gesteuert: Und zwar vom Hypothalamus (ein Teil des Zwischenhirns) und der Hypophyse (Hirnanhangdrüse).
Die Hirnanhangdrüse ist sozusagen die erste übergeordnete Zentrale. Sie ist die Dirigentin des hormonellen Regelkreises, in den die Schilddrüse eingebunden ist. Denn sie bildet das Hormon TSH (Thyroid Stimulating Hormone), das die Schilddrüse in ihrer Hormonproduktion stimuliert: Befinden sich zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut, wird die TSH-Produktion erhöht und damit die Schilddrüse zu mehr Arbeit angeregt. Ist die Schilddrüse dagegen zu aktiv, wird die Hirnanhangdrüse TSH vermindern und damit die Schilddrüsenfunktion reduzieren.
Die kontrollierte Abgabe von TSH wiederum erfolgt mit Hilfe von TRH (Thyreotropin Releasing Hormone), einem Hormon, das vom übergeordneten Hypothalamus freigesetzt wird. Dieser komplexe Rückkoppelungsmechanismus macht es der gesunden Schilddrüse möglich, die Konzentration der Hormone im Blut auf einem konstanten Niveau zu halten.