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Elektrisches Chaos in den Vorkammern

Vorhofohrverschluss bei Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist neben Extrasystolen die häufigste Herzrhythmusstörung. Der Sinusknoten als natürlicher Taktgeber des Herzens stellt seine Funktion ein und es kommt in den Vorkammern zu einem elektrischen Chaos. Die medikamentöse Behandlung war in den letzten Jahren Standard, doch mittlerweile gibt es eine schonendere Alternativmethode: den Vorhofohrverschluss. Dr. Torsten Schwalm, Ärztlicher Direktor sowie Chefarzt für Innere Medizin – Schwerpunkt Kardiologie am Sana-Krankenhaus Hürth, erklärt die Vorteile.

Krankheitsbild Vorhofflimmern

Bei Vorhofflimmern werden ungeordnet Impulse auf die Herzkammern übertragen, was zu einem unangenehmen und oft zu schnellen „Poltern“ des Herzens führt. Neben dem belastenden Herzklopfen stellt sich oft eine erhebliche Leistungsminderung ein. Das größte Risiko besteht jedoch in der Verlangsamung des Blutflusses in den Vorkammern und damit dem erhöhten Risiko einer Verklumpung des Blutes mit Bildung von Gerinnseln. Ein solches Blutgerinnsel kann dann mit dem Blutstrom beispielsweise in das Gehirn verschleppt werden und dort einen Schlaganfall hervorrufen.

Behandlungsmethoden bei Vorhofflimmern

  • Medikamentöse Behandlung: Zur Vorbeugung einer Blutgerinnselbildung bei Vorhofflimmern wurden in den letzten Jahren standardmäßig blutverdünnende Medikamente verschrieben. Einige Patienten haben diese jedoch teilweise schlecht vertragen oder sie führten zu erheblichen Blutungskomplikationen. Über viele Jahre hinweg war das Präparat Marcumar der Standard. Mittlerweile ergibt es neuere Entwicklungen, die insbesondere eine komfortablere Einnahme und Therapieüberwachung erlauben. Aber selbst unter diesen neuentwickelten Medikamenten sind Blutungen insbesondere im Magen-Darmbereich nicht seltener geworden.
     
  • Schonende Alternativmethode „Vorhofohrverschluss“: Seit einigen Jahren gibt es nun eine wenigstens gleichwertige Alternative zur blutverdünnenden medikamentösen Therapie. Mit einem etwa zwei bis drei Zentimeter großen Schirmchen wird der Teil der linken Vorkammer verschlossen, in dem sich die Blutgerinnsel bilden. Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor unter Röntgen- und Ultraschallkontrolle durchgeführt und dauert in der Regel etwa 45 Minuten. Im Anschluss entfällt unmittelbar die Notwendigkeit einer weiteren blutverdünnenden Therapie – oft eine segensreiche Botschaft für den Patienten.

Ein Vorhofohrverschluss ist insbesondere für Patienten mit Blutungen unter jedweder Form der medikamentösen Blutverdünnung bei ineffektiver Einstellung auf beispielsweise Marcumar oder bei Ablehnung von blutverdünnenden Medikamenten geeignet. Seit 2015 wird diese Methode im Sana-Krankenhaus Hürth durchgeführt. Insbesondere im letzten Jahr ist es dabei zu technischen Weiterentwicklungen des Schirmchensystems gekommen, was eine noch einfachere und sichere Platzierbarkeit ermöglicht.

Kontakt

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Dr. Torsten Schwalm,

Ärztlicher Direktor sowie Chefarzt für Innere Medizin – Schwerpunkt Kardiologie, Sana-Krankenhaus Hürth

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