Herz und Zähne

Kranke Zähne sorgen für ein krankes Herz

Mangelnde Mundhygiene mit Folgen für das Herz

Kranke Zähne sind schuld an einem kranken Herzen? Auf den ersten Blick mag sich das ausschließen, doch genauso ist es: Ein bakterieller Befall an Zähnen und Zahnfleisch wirkt sich auf das gesamte Herz-Kreislauf-System aus, erläutert Privatdozent Dr. Norman Mangner, leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Herzzentrum Dresden Universitätsklinik. Das kann nicht nur zu Nierenleiden, Gelenk- und Kopfschmerzen führen, sondern eben auch zu Herzbeschwerden.

Zahnhygiene beeinflusst unsere gesamte Gesundheit

Warum etwas, das im Mund passiert auch den Rest des Körpers beeinflussen kann? „Das liegt daran, dass alles in unserem Körper miteinander verbunden ist. Kein Wunder also, dass sich Bakterien in unserem Mundraum im ganzen Körper ausbreiten können“, so Dr. Mangner. Wer also wegen schlecht gepflegter Zähne eine Zahnfleischentzündung (Parodontitis) hat, bei dem ist es möglich, dass die Bakterienansammlung an der Zahnwurzel über die Blutgefäße in die Blutlaufbahn geschwemmt wird und sich auf den Herzklappen niederlegt.

Reaktionen kranker Zähne auf das Immunsystem

Möglich macht dies eine eigentlich positive Reaktion des Immunsystems. Dieses versucht die Entzündung zu bekämpfen und durchblutet den betroffenen Bereich stärker, um mehr Immunzellen zum Einsatz zu bringen. Das hat aber die negative Folge, dass dadurch auch mehr Bakterien ins Blut gelangen. „Die Konsequenz kann sein, dass diese Bakterien eine Entzündung der Kranzgefäße, des Muskels oder der Herzklappen auslösen können. Im schlimmsten Fall wird die Herzfunktion stark eingeschränkt“, sagt Dr. Mangner.

Prävention ist die beste Maßnahme

Besonders aufpassen müssen dabei jene Menschen, die bereits ein geschwächtes Herz oder gar schon eine künstliche Herzklappe haben. Dann haben die Bakterien ein leichtes Spiel. „Die gute Nachricht ist, dass sich Parodontitis meist sehr gut mit Antibiotika behandeln lässt“, so Dr. Mangner. Damit es aber gar nicht so weit kommt, empfiehlt er erste Symptome einer Parodontitis wie beispielsweise Zahnfleischbluten ernst zu nehmen und der Mundhygiene täglich besondere Aufmerksamkeit schenken.

Kontakt

Prof. Dr. med. habil. Norman Mangner

Prof. Dr. Norman Mangner

Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, Herzzentrum Dresden, Universitätsklinik

Zur Klinik