Fort- und Weiterbildung
5. Hamelner Gelenksymposium 2022
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Hankemeier, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Sana Klinikum Hameln-Pyrmont, erfolgte ein intensiver Austausch zu neuen Entwicklungen und Trends bei Gelenkerkrankungen und -verletzungen. Renommierte Orthopäden und Unfallchirurgen aus deutschen Kliniken referierten zu Themen wie „Innovationen und minimal invasive Behandlungen von Instabilitäten am Schultergelenk“, „MRT Diagnostik von Erkrankungen an Knie und Schulter“ oder auch die „Behandlung von geriatrischen, betagten Patienten“, welche eine besondere Aufmerksamkeit bedürfen, und die in Zukunft deutlich zunehmen werden.
Der renommierte Sportarzt Dr. Matthias Marquardt referierte über die Optimierung der Ernährung bzw. Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungsmittel, wie Omega 3 Fettsäuren oder Kreatin. Viele sogenannte Normwerte seien in Frage zu stellen, so Marquardt, Autor des populären Buchs „Die Laufbibel“.
Der Mannschaftsarzt des Fußballbundesliga-Vereins SC Paderborn, Dr. Lutz Mahlke, gab Einblicke bei der sportmedizinischen Behandlung von Profifußballern am Beispiel der langwierigen Rehabilitation von Kreuzbandverletzungen. Wann darf ein Profifußballer wieder auf das Spielfeld? Im Durchschnitt erst 10-11 Monate nach der Verletzung, da sonst das Risiko der erneuten Verletzung zu hoch und das Gelenk noch nicht ausreichend belastbar sei, so Dr. Mahlke.
Prof. Dr. Stefan Hankemeier berichtete über neue Behandlungsformen an Knie und Hüfte. Einerseits spielen personalisierte OP Techniken in Zukunft eine immer größere Rolle. Viele Patienten wünschen eine schnelle und sichere Genesung mit „Rapid Recovery®“, welches ein neuartiges interdisziplinäres Konzept sei, so Hankemeier. Ein weiterer Aspekt war die Sportfähigkeit nach Gelenk-OPs, sowie die OP Vorbereitung mittels einer „Prähabilitation“. Wer besser in eine OP hereingehe, komme auch besser aus der OP heraus („better in, better out“).
In lebhaften Diskussionen, in den Pausen und beim anschließenden Come-Together fand ein intensiver fachlicher Austausch zwischen Referenten und Teilnehmern statt. „Eine außerordentlich wertvolle Veranstaltung“, so die einhellige Meinung der Teilnehmer, die zum Teil aus der Region, aber auch aus ganz Norddeutschland angereist waren.