Zementierte oder unzementierte Prothese?
Künstliche Gelenke können mit oder ohne Zement in den Knochen eingesetzt werden. Nach Möglichkeit wird die Hüftgelenkspfanne unzementiert eingesetzt. Der Schaft des Hüftgelenkes kann ebenfalls zementiert oder unzementiert in den Oberschenkelknochen eingebracht werden. Insbesondere bei jüngeren Patienten (unter 75 Jahren) verwenden wir zumeist unzementierte Prothesenschäfte. Unzementierte Prothesen können im Falle einer Wechseloperation meist einfacher und oft mit einem geringeren Verlust an Knochensubstanz ausgetauscht werden.
Digitale Analyse der Hüftgeometrie und Simulation der Hüftgelenksimplantation mittels spezieller Computerprogramme
Mit einem speziellen Computerprogramm analysieren wir routinemäßig vor der Implantation eines neuen Hüftgelenkes die genaue Hüftgeometrie unserer Patienten. Hierbei werden Fehlstellungen der Pfanne oder des Schaftes aufgedeckt und etwaige Beinlängendifferenzen digital bemessen. Anschließend wird der Eingriff der Hüftprothesenimplantation digital simuliert. Hierbei bemessen wir die optimale Prothesenform für das jeweilige Hüftgelenk, die voraussichtlich optimale Größe der jeweiligen Prothesenkomponenten und Planen die ideale Stellung der Prothese, um Fehlstellungen und Beinlängendifferenzen auszugleichen und eine möglichst gute Funktion des Hüftgelenkes wiederherzustellen. Digitale Analyse der Hüftgeometrie und digitale Planung der Hüftprothesenimplantation erhöhen nachweislich die Patientensicherheit.
Rapid Recovery
Den Patientenwünschen nach Autonomie möchten wir mit unserem neuen, umfassenden Behandlungskonzept „Rapid Recovery“ Rechnung tragen. Sie als unser Patient stehen im Mittelpunkt der Behandlung und sind aktiver Partner dieses Prozesses, an dem alle Berufsgruppen eingebunden werden.
Der Begriff „Rapid Recovery“ kommt aus dem Englischen und meint die rasche Genesung nach einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenkersatz. Ausgeklügelte, dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechende Behandlungsformen und Techniken haben dabei zum Ziel, die Patienten möglichst schnell und schmerzarm nach dem Eingriff wieder zu mobilisieren. Die ersten Gehversuche werden dabei häufig schon am Tag der Operation durchgeführt. Sehr wichtig für ein optimales Behandlungsergebnis ist Ihre Mitarbeit als Patient. Sie werden von Anfang an aktiv in den Genesungsprozess eingebunden
Durch spezielle, minimal invasive OP-Methoden, schonende Narkoseformen und neue Physiotherapie- und Pflegekonzepte werden die Patienten schon unmittelbar nach der Operation wieder auf die eigenen Beine gestellt und mobilisiert. Ziel ist dabei, das Gelenk unter Berücksichtigung der vorhandenen Schmerzen so früh wie möglich zu bewegen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und Komplikationen zu vermeiden.
Eine Operation geht leider nicht ganz ohne Schmerzen einher, aber individuelle, schon während der Operation eingeleitete Schmerztherapietechniken der Ärzte und speziell ausgebildete Pflegekräfte, die sogenannten „pain nurses“, überwachen Ihren postoperativen Verlauf und passen die Schmerztherapie durch eine kontinuierliche Schmerzmessung und Dokumentation im Schmerztagebuch individuell auf Ihre Bedürfnisse an.