Schlaganfallprophylaxe

Verengung der Halsschlagader

Ungefähr 200.000 Bundesbürger erleiden jährlich einen Schlaganfall. In Deutschland leben >1 Million Patienten, die unter körperlichen oder geistigen Behinderungen als Folge eines Schlaganfalls leiden. Wir wissen heute, dass mit diesem seit Jahrzehnten bewährtem, unkomplizierten Eingriff, Patienten vor einem Schlaganfall mit diesen schwerwiegenden Folgen bewahrt werden können.

Allgemeine Informationen
Eine Verengung der Halsschlagader entsteht durch Veränderungen und Ablagerungen an der Gefäßwand. Ursache hierfür sind Alterungsprozesse. Diese können durch bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Diabetes und hohen Blutdruck beschleunigt werden.

Eine starke Verengung der zum Gehirn führenden Schlagader kann zu einer Durchblutungsstörung im Gehirn und im schlimmsten Fall zu einem Schlaganfall führen. Der Grund dafür ist, dass das Hirngewebe ständig einen Nachschub an Energie und Sauerstoff benötigt um zu funktionieren und zu überleben. Auch kurzzeitige Unterbrechungen der Durchblutung des Gehirns können zu dauerhaften Schäden führen. Hinweise auf einen drohenden Schlaganfall können plötzlich auftretende vorübergehende Sehstörungen, Sprachstörungen, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen der Arme oder Beine sein. Hier sollte eine sofortige medizinische Abklärung erfolgen.

Häufig wird eine Verengung der Halsschlagadern auch zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt, ohne dass bisher Symptome aufgefallen sind. Unter diesen Umständen sollte man sich von einem Spezialisten beraten lassen, welche Therapiemöglichkeiten im Einzelfall sinnvoll sind. Bei geringer Verengung der Halsschlagader ohne Symptome sind die Optimierung der Gefäßrisikofaktoren (Blutdruckeinstellung, Nikotinverzicht, Einstellung der Blutfettwerte,...) verbunden mit regelmäßigen Ultraschallkontrollen sinnvoll.

Behandlung
Bei ausgeprägter Verengung der Halsschlagader ohne Symptome sollte eine Operation in Betracht gezogen werden. Bei einer Verengung der Halsschlagader mit bereits aufgetretenen Warnsymptomen oder Schlaganfall sollten eine sofortige stationäre Aufnahme und - wo möglich und sinnvoll - eine zeitnahe Operation erfolgen.

Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt. Bei dem Eingriff wird die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt am Hals freigelegt und die Verkalkung ausgeschält. Anschließend wird ein kleiner Flicken ("Patch") eingenäht. Die Durchblutung des Gehirns wird durch eine ausgereifte und bewährte Technik nahezu durchgehend gewährleistet. Während der Operation wird die Gehirnfunktion kontinuierlich kontrolliert, um Durchblutungsstörungen rechtzeitig zu erkennen. Am Ende der Operation wird eine Angiographie noch im Operationssaal durchgeführt, um das Ergebnis des Eingriffes sicher überprüfen zu können.

Der stationäre Aufenthalt beträgt normalerweise nur wenige Tage. In dieser Phase erfolgt eine erneute Ergebniskontrolle. Nachdem die Operationswunde abgeheilt ist, können Sie sich uneingeschränkt belasten. Drei Monate nach der Operation empfehlen wir die Durchführung einer Ultraschallkontrolle. Die unterstützende medikamentöse Behandlung sollte dauerhaft weitergeführt werden. Blutdruck, Diabetes und Cholesterin sollten regelmäßig kontrolliert und optimal eingestellt werden.