Adipositas- und metabolische Chirurgie

Mini Gastric Bypass (MGB)

Der Mini Gastric Bypass (MGB), bisher auch als Omega loop-Magenbypass oder Ein-Anastomosenbypass bezeichnet, ist eine besondere Variante der Magen-Bypass-Operation.

Hierbei erfolgt zunächst eine schlauchförmige Verkleinerung des Magens (wobei der Restmagen belassen wird), dieser wird dann mit dem Dünndarm so verbunden, dass eine Strecke von ca. 200 cm vom oberen Dünndarm ausgeschaltet werden. Im Gegensatz zum üblichen Roux-Y- Magenbypass wird nur eine Verbindung (Anastomose) zwischen Magen und Dünndarm notwendig.

Vorteile der Operation

Da entgegen der klassischen Magenbypass-Operation nur eine Magen-Darmverbindung hergestellt werden muss, vereinfacht dieses die Operation; hiermit verkürzt sich die Operationsdauer, die Komplikationsrate ist gering. 
Große Vorteile bringt diese Operation deshalb auch bei Patienten mit einem BMI von über 50 kg/m², anderen Hochrisikopatienten sowie anlässlich einer Re-Operation bei Schlauchmagen-Patienten. Der Excessive Weight Loss (EWL) (=prozentualer Verlust des Übergewichts-BMI) liegt bei dieser Methode gemäß Literaturangaben mittel- und auch langfristig bei ca. 70%. Dies bedeutet, dass die Gewichtsabnahme ca. 70% des ÜBERgewichtes beträgt. Die Langzeitdaten beim Gewichtsverlust zeigen für den Mini Gastric Bypass einen Vorteil von 10-15 % gegenüber dem Roux-Y-Magenbypass. 
Bis heute (Stand August 2016) wurden weltweit knapp 50.000 Mini-Gastric-Bypass-Operationen durchgeführt. Der Eingriff ist mittlerweile die dritthäufigste adipositaschirurgische Operation überhaupt. In den USA wurden bis heute weit über 10.000 Mini-Gastric-Bypässe durchgeführt. In Frankreich sind bereits über 20% aller Übergewichtsoperationen MBG (mit steigender Tendenz). 
Der Mini Gastric Bypass ist der einzige bariatrische Eingriff (außer dem Magenband, das nur noch in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt wird), der rückgängig gemacht werden kann.

Nachteile der Operation

Bei der laparoskopischen Mini-Gastric-Bypass Operation wird, wie oben bereits erwähnt, nur eine neue Verbindung zwischen Magen und Dünndarm angelegt. Es handelt sich dabei um eine sog. Omega-Schlinge. Diese Technik wurde bereits vor Jahrzehnten nach bestimmten Magenteilentfernungen als Rekonstruktionsverfahren angewandt, damit die Nahrung  vom Restmagen in den Dünndarm gelangen und auch die Gallenflüssigkeit abfließen kann. 
Die früher gefürchteten Komplikationen im Bereich der Neuverbindung zwischen Magen und Dünndarm wie Geschwürsbildung, Blutungen und Engstellung sowie ein potenzieller Rückfluss von Gallensaft können auch nach dem Mini Gastric Bypass auftreten. Aufgrund des langfristigen Einwirkens von Gallenflüssigkeit auf die Magen-Darm-Neuverbindung besteht eine Entartungsgefahr der Magenschleimhaut. Aus diesem Grund sollte das Verfahren nur bei Patienten mit einem Alter über 40 Jahren eingesetzt werden. 10 % aller Patienten mit Omega loop-Bypass benötigen eine Revisions-Operation zur Beseitigung des Refluxes.