Magenband

Gastric Banding

Das Magenband ist ein weiches, aus Silikon bestehendes Band, das um den obersten Teil des Magens gelegt wird. Der Magen bekommt dadurch die Form einer Sanduhr. Durch die Bildung einer engen Passage, wird aufgenommene Nahrung in der kleinen Magentasche (Pouch) gesammelt und nur verzögert über die Enge in den großen Restmagen abgegeben. Die Speise, die sich in der kleinen Magentasche sammelt, führt zu einer Dehnung der Magenwand, wodurch wiederum Rezeptoren ein Sättigungsgefühl an das Gehirn weiterleiten. Der Patient ist durch den kleinen Pouch schneller und länger satt.

Nachdem das Magenband um den Mageneingang herumgelegt worden ist, wird es mit einigen Nähten am Magen gegen ein Verrutschen gesichert. Das Magenband hat auf seiner Innenseite ein Schlauch, der über einen Port mit Flüssigkeit gefüllt werden kann. Dieser Port wird unter der Haut implantiert und reguliert je nach Flüssigkeitszugabe die Enge in der Mageneingangsebene.

Das Band wird zunächst ohne Flüssigkeit implantiert, da häufig durch die operative Maßnahme eine Schwellung am Mageneingang entsteht und damit direkt nach der Operation die Passage für Speise ohnehin behindert ist. Nach ca. 4 - 6 Wochen erfolgt dann ambulant die Füllung des Magenbandes (Blockung). Diese Füllung erfolgt durch unser Adipositas-Team gemeinsam mit den Radiologen unter Röntgenkontrolle.

Vorteile des Magenbandes

Bei der Magenband-Operation handelt es sich um komplikationsarmen Eingriff, da weder die Anatomie des Magens, noch die Verdauung und Resorption im Dünndarm verändert wird. Der Eingriff ist vollständig umkehrbar. Eine individuelle Einstellung des Magenbandes ist nach der Operation möglich und bei angepasster Ernährung kann eine gute. langfristige stabile Gewichtsreduktion erreicht werden.

Mit dem Magenband können Adipöse nach zwei Jahren durchschnittlich 50 Prozent ihres Übergewichtes verlieren. Aufgrund der  langjährigen Erfahrung mit dem Magenband sind gute Ergebnisse bei jüngeren Frauen, BMI < 50 kg/m2, mangelndem Sättigungsgefühl, hoher Motivation und Zuverlässigkeit und guter Mitarbeit des Patienten zu erwarten (Herbig, 2004).

Mögliche Komplikationen und Nachteile

Die Funktion des Magenbandes kann außer Kraft gesetzt werden
Bereits kleine Nahrungsmengen geben dem Patienten ein Sättigungsgefühl, das viele Adipöse vor der Operation fast vollständig vermissen. Zuviel Nahrung auf einmal verursacht Übelkeit, Schmerzen hinter dem Brustbein und Erbrechen. Die mit dem Magenband behandelten Patienten werden so auf drastische Weise zu einer Änderung Ihrer Essgewohnheiten gezwungen. Allerdings kann durch das Band nur die Menge der Nahrung, nicht ihr Kaloriengehalt kontrolliert werden. Mit hochkalorischen flüssigen Lebensmitteln (Sahneeis, Schokolade, Erdnussbutter, Nougatcreme etc.) kann jeder Operierte den Effekt seines Magenbandes außer Kraft setzen. Magenbandträger müssen ihr Essverhalten also entscheidend und langfristig ändern (Herbig, 2004).

Kontrolluntersuchungen sind ratsam
Neben den üblichen Operationsrisiken ist eine mögliche Komplikation das Verrutschen des Bandes. Dies kann passieren, wenn durch Erbrechen tiefer gelegene Magenanteile durch das enge Band nach oben gepresst werden und die Speisepassage blockieren. Auch durch Diätfehler kann es zu einer Ausweitung des Magenpouches wie auch zum Verrutschen des Bandes kommen. Durch operationstechnische Veränderungen bei der Implantation geschieht dies heute deutlich seltener. Nicht zuletzt unterliegt ein Fremdkörper auch der Materialermüdung mit möglicher Undichtigkeit des Bandes oder Portschlauches, was einen operativen Austausch erfordert.