Liebe Patientin, lieber Patient,

bitte beachten Sie, dass die Erstvorstellung bei unserer Fußchirurgin Dr. Anette Theisinger in deren Praxis erfolgt.

Fusszentrum Ruhr
Dr. med. Anette Theisinger
Saarnerstr. 386
45478 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208 445171
Fax: 0208 472488
anettetheisinger@t-online.de   

Die operative Versorgung erfolgt in den Sana Kliniken Duisburg, Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie.

 

Hallux valgus

Als eine der Hauptursachen gilt der Spreizfuß mit Verbreiterung des Vorfußes und durch das Tragen von engen Schuhen Abdrängen der Großzehe und Ausbildung eines schmerzhaften Ballens. Eine veränderte Mechanik der Großzehe führt letztendlich über eine gestörte Kraftverteilung des Muskelzuges zur Fehlstellung mit krankhaft veränderter Druckverteilung im Bereich der Fußsohle mit Ausbildung eines schmerzbedingt gestörten Gangbildes. Ebenfalls können Druckgeschwüre auftreten, welche bei Patienten mit gestörter Durchblutung oder Diabetes mellitus weitreichende Konsequenzen haben. Durch die veränderte Fußform mit störendem kosmetischen  Aspekt ist das Tragen von speziellem orthopädischem Schuhwerk häufig unvermeidbar.

Therapeutisch ist im Anfangsstadium eine konservative Therapie möglich, im fortgeschrittenen Stadium dominiert die operative Intervention. Es werden mehr als einhundert Operationsverfahren zur Korrektur beschrieben. Für eine erfolgreiche Therapie ist die Analyse von Art und Ausprägung der Deformität unter Beurteilung der Gesamtsituation des Fußes in Kombination mit dem Alter und Zusatzerkrankungen des Patienten maßgeblich. Meist ist eine Achskorrektur des ersten Strahles in Kombination mit einer Weichteilraffung durchzuführen.

Der Eingriff ist ambulant oder kurzstationär durchführbar, abhängig vom operativen Verfahren ist eine Teilbelastung vorübergehend erforderlich. Ebenfalls kann eine postoperative Großzehenschienung nötig sein, dies nur zur Nacht. Das Tragen von bequemen Konfektionsschuhwerk ist nach kurzer Zeit somit möglich, eine Gipsruhigstellung entfällt.

Die konservative Behandlung des Hallux valgus ist meist auf junge Patienten mit noch elastischen, nicht kontrakten Weichteilgeweben beschränkt. Bei Kontraindikationen zur Operation kann durch spezielle Schuheinlagen mit dadurch zu erreichender Druckumverteilung Linderung herbeigeführt werden.

Hallux rigidus

Ein zunehmender Verschleiß im Großzehengrundgelenk führt zu einem Knochenanbau im Bereich des Gelenkes und somit zu einer Bewegungseinschränkung. Vor allem die Beweglichkeit der Großzehe fußrückenwärts ist eingeschränkt und daher ist der Abrollvorgang über die Zehen schmerzhaft. Durch die Schmerzen und Bewegungseinschränkung erfolgt ein verändertes Gangbild mit Mehrbelastung des Fußaußenrandes und hierdurch entstehen zusätzlich Schmerzen auf Grund der Fehlbelastung.

Die Behandlung ist abhängig vom Patientenalter und dem Stadium der Erkrankung. Beim frühzeitigen Erkennen ist durch spezielle Schuheinlagen ein Voranschreiten vermeidbar, später wird die operative Intervention meist erforderlich.

1. Cheilektomie: Bei noch teilweise intaktem Knorpel werden störende Knochensporne und zerstörter Knorpel abgetragen, das Gelenk erweitert, gespült und geglättet. Der Bereich ohne Knorpel wird angebohrt, um den Knochen zur Ausbildung des Ersatzfaserknorpels anzuregen.

2.  Arthrodese: Ist das Gelenk vollkommen aufgebraucht, ist die Versteifung des Gelenkes eine Möglichkeit der Therapie. Dies betrifft häufig jüngere Patienten mit Hallux rigidus.

3. Keller-Brandes: Die Basis des Großzehengrundgelenkes wird hierbei entfernt. Die Kapsel wird als Platzhalter eingefügt. Die Zehe bleibt hierbei beweglich, wenngleich ein Kraftverlust beim Abrollvorgang  die Folge ist.

4. künstlicher Gelenkersatz: Die Versorgung mit einem künstlichen Gelenkersatz ist zum aktuellen Zeitpunkt bei hohen Lockerungsraten sehr kritisch zu bewerten und sicherlich nur in Ausnahmefällen indiziert.

Die Operation ist ambulant oder kurzstationär durchführbar, das Tragen eines Verbandschuhs mit voller Belastbarkeit vorübergehend erforderlich.

Hammer-, Krallen- und Klauenzehe

Die genannten Deformitäten der zweiten bis fünften Zehe sind häufig, ebenso häufig sind Misch- und Übergangsformen. Die Ursache der Entstehung ist häufig an der 2. Zehe auf Grund eines Hallux valgus mit fehlendem Platzangebot und zusätzlich im Tragen von unsachgerechtem, zu engem Schuhwerk zu sehen, in welchem unsere Füße als Teil der zivilisierten westlichen Welt von früher Kindheit an stecken. Dadurch kommt es zu einer veränderten Biomechanik, im weiteren zur zunächst noch rückläufigen, dann bleibenden Fehlstellung. Die Ausprägung der Deformität ist stadienabhängig, anfänglich ist die konservative Therapie erfolgreich, später eine operative Intervention meist erforderlich. Je eher eine Therapie stattfindet, umso größer ist die Chance, ohne aufwendige Operationen Linderung zu schaffen.

Operativ ist eine Intervention am Knochen, häufig in Kombination mit einem Weichteileingriff erforderlich. Nicht selten ist eine gleichzeitige Korrektur der Großzehe bei bestehendem Hallux valgus nötig. Der Eingriff ist ambulant oder kurzstationär möglich, ein vorübergehendes Tragen eines Verbandschuhs erforderlich.

Fersenschmerz

Die Haglund-Ferse ist nach ihrem Erstbeschreiber von 1928 benannt und meint eine Formvariante des hinteren Fersenbeinhöckers welcher in Kombination von starker mechanischer Belastung und dem Tragen von Schuhwerk mit hohen Absätzen und harter Fersenkappe zu einer schmerzhaften Entzündungsreaktion mit eingeschränkter Gebrauchsfähigkeit des gesamten Beines führt. Therapeutisch ist durch konservative Maßnahmen zunächst ein Abklingen der Entzündungsreaktion möglich, eine definitive Heilung jedoch häufig nur durch operative Abtragung des Knochenspornes mit der Entfernung entzündlich veränderten Gewebe zu erzielen.

Der Fersenschmerz, welcher durch einen Fersensporn entsteht, ist Ausdruck einer permanenten Überbeanspruchung mit Mikroverletzungen im Sehnenansatz- oder -ursprungsbereich, die im Verlauf eine knöcherne Umwandlung des Gewebes zum genannten "Sporn" bewirken und so die Beschwerden auf Dauer aufrecht erhalten. Man unterscheidet einen hinteren Fersensporn im Ansatzbereich der Achillessehne und einen so genannten plantaren Fersensporn an der Fußsohle im Ursprungsbereich der kurzen Fußmuskeln. Therapeutisch überwiegt die konservative Therapie, in bis zu 90% der Fälle ist hiermit eine Heilung auf Dauer zu erzielen. Diese Therapie beinhaltet die Verwendung von speziellen Schuheinlagen zur Unterstützung des Fußgewölbes, die Anwendung von Lagerungsschienen zur Nacht zur Dehnung der Muskulatur, die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten bis hin zur Stoßwellentherapie. Eine operative Intervention mit Spornabtragung ist nur in Kombination mit einer konsequenten Entstehungsursachenbekämpfung auf Dauer erfolgreich.

Der Eingriff ist ambulant oder kurzstationär möglich, die schmerzorientierte Vollbelastung in bequemen, angepasstem Schuhwerk zulässig.

Achillessehnenruptur

Diese Verletzung hat in den letzten Dekaden an Häufigkeit deutlich zugenommen, zirka 20.000 Menschen erleiden allein in Deutschland pro Jahr einen Riss der Achillessehne. Zunehmende Freizeitaktivität und erhöhte sportliche Anforderung sind verantwortlich. Betroffen sind meist Männer zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr. Plötzlich einsetzende Kräfte bringen die Sehne peitschenschlagartig zur Ruptur, in etwa 1/3 der Fälle ist die Sehne degenerativ vorgeschädigt. Der typischerweise schlagartig einsetzende Schmerz ist charakteristisch und häufig mit einem "Schnalzen" kombiniert, welches vom Betroffenen selbst als auch von Umgebenden akustisch wahrgenommen wird. Unmittelbar danach ist ein Kraftverlust im Sprunggelenk zu verzeichnen, häufig eine Delle an der unteren Wade tastbar und im Verlauf eine Hämatomverfärbung, "Bluterguss", zu beobachten.

Die Diagnose wird vom Arzt durch eine klinische Untersuchung in Kombination mit einer Ultraschalluntersuchung gesichert. Die zusätzliche Magnetresonanzdarstellung ist nur in Ausnahmefällen erforderlich. Abhängig davon, wie weit sich die beiden Sehnenstümpfe beim Absenken des Fußes im Sprunggelenk einander nähern, ist die konservative Therapie möglich, oder eine operative erforderlich. Es gibt unterschiedliche Operationstechniken mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Bestimmend ist die nähere Beschreibung der Verletzung. In beiden Fällen, konservativ oder operativ, ist das Tragen eines speziellen Achillessehnenstiefels oder Unterschenkelgips mit im Verlauf abnehmender Spitzfußstellung für sechs bis acht Wochen in der Regel erforderlich.

Der Eingriff ist über einen kurzstationären Aufenthalt möglich, die Vollbelastung im Stiefel oder Gips postoperativ erlaubt.

Sehnenentzündung

Eine Vielzahl von Sehnen passiert in ihren Sehnenscheiden und Sehnenscheidenfächern einzeln oder gemeinsam auf dem Weg vom Unterschenkel zum Fuß die Sprunggelenkregion. Jede einzelne Sehne und Sehnenscheide kann durch Überbeanspruchung, durch degenerative oder traumatische Veränderungen der Umgebungsregion in ihrem anatomischen Verlauf beeinträchtigt werden und eine akute oder chronische Entzündung erleiden. Dies ist schmerzhaft, subjektiv unangenehm und kann mit einer Funktionseinschränkung bis hin zum Funktionsverlust durch Ruptur verbunden sein.

Die zwei häufigsten Formen sind

1.      die Achillodynie

die konservative Behandlung mit physikalischen Maßnahmen und exzentrischem Muskeltraining führt hier häufig zur Beschwerdebesserung.

2.      Insuffizienz der Sehne des M. tibialis posterior

Die Sehne des M. tibialis posterior ist verantwortlich für die Aufrechterhaltung des Quergewölbe des Fußes. Bei fehlender Funktion kommt es zur Ausbildung eines Plattfußes. Zunächst hilft hier die konservative Therapie mit Fußmuskeltraining und Einlagenversorgung, im fortgeschrittenen Stadium ist die Sehnenchirurgie und anschließend die Korrektur des Fußes durch Versteifung im Mittelfuß erforderlich.

Bei Fehlbelastungen des Fußes können auch andere Sehnen betroffen sein. Das konservative Vorgehen mit Korrektur der Fehlbelastung, Auftrainieren der Fußmuskulatur und Gangschule sind die Therapie der Wahl.

Bei Sehnenrupturen besteht die Möglichkeit der Naht oder Sehnenersatzplastik

 

Fußdeformitäten

Fußdeformitäten können angeboren oder erworben sein, sie betreffen das Kind genauso wie den Erwachsenen. Häufige Fehlstellungen sind der Klumpfuß, der Sichelfuß, der Hackenfuß, der Hohlfuß, der Plattfuß, der Knick-Senk-Fuß, der Spitzfuß, posttraumatische Komplexfehlstellungen und andere. Therapeutisch überwiegt die operative Intervention.

Erfolg entscheidend hierbei ist eine exakte Analyse der vorliegenden Anatomie über ein spezielles diagnostisches Vorgehen. Danach ist die Intervention von den therapeutische Möglichkeiten einerseits und den Ansprüchen des Patienten andererseits abhängig. Ebenfalls ist ein mehrzeitiges operatives Handeln ziel führend nicht immer vermeidbar. Neben standardisierten Operationstechniken kann eine individuelle Therapie erforderlich werden. Davon abhängig ist die Dauer des stationären Aufenthaltes und die Form der Nachbehandlung.

Bruch und Verschleiß

Sämtliche Formen von Verletzungen, Verrenkungen und Verschleißerscheinungen der Sprunggelenkregion und des Fußes werden an unserer Klinik behandelt. Hierzu zählen einfache Brüche des Außenknöchels ebenso wie komplizierte offene Verrenkungsbrüche mit schwerem Weichteilschaden nach Überrolltrauma. Erstere werden ohne Operation mit einer Luftkammerschiene für6 Wochen unter Vollbelastung behandelt, letztere bedürfen therapeutisch einer Bruchversorgung durch Verfahrenskombination mit innerer und äußerer Fixierung.

Nach erfolgreicher operativer Initialversorgung mit Gelenkrekonstruktion ist ein vorzeitiger posttraumatischer Gelenkverschleiß, Arthrose, durch die initiale unfallbedingte Gelenkschädigung nicht immer vermeidbar. Damit verbunden ist eine zunehmende Schmerzsensation und abnehmende Gebrauchsfähigkeit der betroffenen Extremität, sodass nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur definitiven Schmerzbekämpfung optional nur die Gelenkversteifung verbleibt. Aufgrund des Verschleißes kommt es zu einem hochgradigen Bewegungsverlust im Gelenk bis hin zur Wackelsteifigkeit, sodass der objektive Bewegungsverlust durch die Versteifung gering und funktionell unbedeutend ist. Über speziell zugerichtetes Schuhwerk ist eine nahezu volle Alltagsgebrauchsfähigkeit realisierbar.

Bei Arthrosen im oberen Sprunggelenk besteht seit neuerer Zeit die Möglichkeit des Gelenkersatzes durch ein Kunstgelenk. Aufgrund der anatomischen Besonderheiten in dieser Region entstehen hohe Anforderungen an das Endoprothesenmaterial. Über eine exakte präoperative Diagnostik und Planung in Kombination mit dem Anspruchsdenken des Patienten ist bei sorgfältigem Umgang die erfolgreiche Behandlung möglich. Der unkritische Einsatz birgt die Gefahr der Entstehung von schwer beherrschbaren Komplikationen.

Diabetisches Fußsyndrom

Chirurgischerseits handelt es sich hier um Entfernung von entzündlich zerstörtem Knochen zur Erhaltung des Fußes und Vermeidung von Amputationen so lange wie möglich.