Sana Adipositaszentrum NRW gehört zu den Top 5 in Deutschland
Das Thema gewinnt rasant an Gewicht: In Deutschland sind die Hälfte der Frauen und zwei Drittel der Männer übergewichtig. Und fast ein Viertel der Bevölkerung ist schon schwer übergewichtig (adipös: Body Mass Index von 35 und höher). Adipositas* und die zahlreichen Folgeerkrankungen, z. B. Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen bis hin zur Bildung bösartiger Tumore, werden häufig unterschätzt.
Da wundert es nicht, dass das Thema Abnehmspritzen eine Diskussion über deren Effektivität und Bedeutung bei der Bekämpfung von Fettleibigkeit auslöst. Diese Medikamente, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurden, haben sich als wirksam bei der Gewichtsreduktion erwiesen und sind mittlerweile auch für die Behandlung von Adipositas zugelassen. Doch stellt sich die Frage: Können Abnehmspritzen langfristig eine Alternative zur bariatrischen Chirurgie bieten?
„Diese Medikamente sind vor allem für Menschen mit mäßigem Übergewicht eine Möglichkeit zur Einleitung einer Gewichtsabnahme", erklärt Dr. Thomas Sonnenberg, Leiter des Adipositas Zentrums der Sana Kliniken NRW. Doch sie seien kein Ersatz für die bariatrische Chirurgie bei Patienten mit starkem Übergewicht und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken. „Die chirurgischen Eingriffe bieten eine dauerhafte Lösung, während Abnehmspritzen in der Regel nur solange wirken, wie sie eingenommen werden, und das ist in der Regel einmal pro Woche“, so Dr. Thomas Sonnenberg,
Bariatrische Eingriffe haben sich über die Jahre als wirksam, sicher und vor allem langfristig erfolgreich erwiesen. Denn viele Patienten profitieren nicht nur durch eine deutliche Gewichtsreduktion, sondern auch durch die Linderung von Begleiterkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck und Schlafapnoe. "Bei stark übergewichtigen Menschen ist die chirurgische Therapie oft die einzige Möglichkeit, langfristig gesundes Gewicht zu erreichen und auch zu halten", betont Dr. Thomas Sonnenberg.
Das Adipositaszentrum der Sana Kliniken NRW, zu dem die Standorte Düsseldorf, Duisburg, Remscheid und Hürth gehören, ist als Referenzzentrum für Adipositaschirurgie zertifiziert und gehört zu den Top 5 in Deutschland. Die Teams behandeln jährlich rund 2.500 Patientinnen und Patienten und führen über 1.000 bariatrische Operationen im Jahr durch. Hierzu zählen Operationen wie der Magenbypass, die Schlauchmagen-Operation und der Omega Loop-Eingriff, die sich vor allem bei stark übergewichtigen Menschen als erfolgreiche langfristige Lösungen etabliert haben.
Das Spektrum der Behandlung ist umfassend: Neben Chirurgen werden Patienten von Diabetologen, Psychologen, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern unterstützt, die gemeinsam mit und für jeden Patienten eine individuelle Therapie erarbeiten. „Erst wenn alle konservativen Therapien erschöpft sind, stehen verschiedene operative Eingriffe als Therapie zur Diskussion“, sagt Dr. Thomas Sonnenberg. Durch die enge Vernetzung erhalten Patienten eine Rundum-Versorgung - von der Erstberatung bis zur Nachsorge - und bekommen zunächst auch konservative Gewichtsreduzierende Programme angeboten. Ausstattungstechnisch hat sich das Adipositaszentrum NRW auf die Bedürfnisse der Patienten eingestellt: Neben speziellen OP-Tischen sind die Zimmer mit XXL-Sesseln und speziellen Betten ausgestattet.
Zurück zu den Abnehmspritzen, die vermeintlich vieles leichter machen, im wahrsten Sinn des Wortes. Dr. Thomas Sonnenberg: „Abgesehen von den Nebenwirkungen, dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Verstopfung oder Durchfall, nehmen die Patienten auch wieder zu, wenn sie die Spritzen absetzen. Nach real-world-Daten setzen mehr als die Hälfte aller Patienten die Medikamente nach weniger als einem Jahr wieder ab.“ Zudem erstatten die Krankenkassen die hohen Kosten nicht, sie gelten als sog. „Lifestyle Arzneimittel“. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der Stellenwert der medikamentösen Behandlung der Adipositas noch nicht geklärt. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Medikamente ein Bestandteil des Stufenkonzeptes zur langfristigen Behandlung der Adipositaskrankheit werden. Die Basis bleibt die multimodale konservative Therapie durch Ernährungsanpassung, Steigerung der körperlichen Aktivitäten und gegebenenfalls Verhaltenstherapie. Bei mäßiger Adipositas könnten in Zukunft eine medikamentöse Therapie und endoskopische Verfahren eingesetzt werden. Bei morbider Adipositas wird die bariatrische Chirurgie als einziges langfristig wirksames Behandlungsverfahren ihren Stellenwert behalten. ”Bei unzureichendem Ergebnis oder erneutem Gewichtsanstieg würde ich mir als Adipositaschirurg wünschen, die neuen Medikamente als Krankenkassenleistung additiv einsetzen zu dürfen”, so Dr. Sonnenberg.
Telefon: 0211 / 2800 3461
Mail: adipositas-nrw@sana.de