Decision Unit: Effiziente Weichenstellung für die optimale Patientenversorgung
Mitte April startete am Sana Krankenhaus Benrath die Abteilung „Decision Unit“ (DU). Diese Einheit befindet sich im Erdgeschoß - nahe der Feuerwehreinfahrt - direkt neben der Zentralen Notaufnahme (ZNA). Der Aufbau dieser Einheit wurde auch, Dank einer neuen gesetzlichen Vorgabe, im Rahmen der Notfallreform möglich, sie untersteht der ZNA und bietet sechs Bettplätze zur Beobachtung an.
Wir sprachen dazu mit Dr. med. Ulrike König, Chefärztin der Zentralen Notaufnahme des Sana Krankenhauses Benrath und Michael Weckmann, Geschäftsführer der Sana Kliniken Düsseldorf.
Was ist eigentlich eine Decision Unit?
Eine Decision Unit wird auch Entscheidungs- oder Beobachtungseinheit genannt. In der Decision Unit werden ausschließlich Patienten aus der ZNA behandelt, bei denen noch weitere Untersuchungen bis zur endgültigen Entscheidung über eine stationäre Aufnahme anstehen. Des Weiteren dient die Decision Unit zur Überwachung von Patienten, um diese nach der Beobachtungsphase entlassen zu können. Der Aufenthalt in der Decision Unit soll 24 Stunden nicht überschreiten, danach gehen die Patienten automatisch in die Krankenhausbehandlung über.
Was ist besonders an der Decision Unit?
Die räumliche Nähe zur ZNA und die fokussierte Betreuung durch die Notfallmediziner und der beteiligten Fachrichtungen bringt hier einen entscheidenden Vorteil. Die Patienten gehen aus dem Trubel der ZNA in ein stationäres Setting mit den Annehmlichkeiten eines bequemen Bettes und geregelten Mahlzeiten in sehr ruhiger Atmosphäre über. Sie profitieren aber trotzdem von raschen Entscheidungswegen, die auch eine zeitnahe Entlassung einbeziehen. Die Entscheidung, einen Patienten in die Decision Unit zu legen, wird immer individuell gefällt. Beispielsweise geht es um Herzprobleme mit Überwachungsnotwendigkeit oder der Beobachtung bei Sturz und Gehirnerschütterung.
Welche Auswirkungen hat die Decision Unit auf Ihre Arbeit?
Durch eine zielgerichtete Entscheidungsfindung in der Decision Unit wird eine unnötige Belegung der Krankenhausbetten auf Stationen vermieden. Die Verweildauer der Patienten in den Untersuchungsräumen der ZNA soll sinken, wodurch wir eine Entlastung der überfüllten Räume der ZNA erwarten. Wir erwarten eine Verbesserung der Prozesse sowie eine zunehmende Zufriedenheit bei allen Beteiligten (Patienten, Angehörige, Ärzte, Pflege, Rettungsdienst).
Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit der Decision Unit?
Die Decision Unit wurde von Patienten und Mitarbeitenden gut angenommen. Die Patienten werden dort sehr gut betreut, und die Mitarbeitenden haben mehr Zeit, sich um die Bedürfnisse der einzelnen Patienten zu kümmern. Für kurze Besuche können wir auch Angehörige in die Decision Unit lassen, was zur Beruhigung vieler Patienten als auch der Familie beiträgt. Auch die Situation in der ZNA hat sich partiell verbessert. Überbelegungssituationen in der ZNA sind zwar noch weiter gegeben, trotzdem konnte eine spürbare Entlastung der Raumsituation in der ZNA erreicht werden.
Welche Vorteile hat eine Decision Unit für den Patienten?
Die Einrichtung einer Decision Unit trägt dazu bei, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern, indem sie sicherstellt, dass Patienten die notwendige Aufmerksamkeit in einem geeigneten zeitlichen Rahmen erhalten. Dies hat für den Patienten den großen Vorteil, dass er die Notaufnahme oft schon nach wenigen Stunden verlassen kann und ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt vermieden wird.
Und was bedeutet das für ein Krankenhaus?
Eine Decision Unit hilft, die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten für diejenigen zu optimieren, die eine längere Behandlung benötigen. Wir bauen so eine Brücke zwischen der Notaufnahme und unseren Stationen, vermeiden eine Überlastung der Notaufnahme und stellen eine adäquate Versorgung der Patienten sicher. Darüber hinaus spielen diese Einheiten eine wichtige Rolle im Rahmen der Notfallversorgung, da sie helfen, den Patientenfluss zu optimieren, Wartezeiten zu reduzieren, und letztendlich beschleunigen sie die Entscheidung, ob ein Patient stationär aufgenommen oder nach Hause entlassen werden kann.
Das Leitungsteam der Decision Unit: Birgit Pfannkuchen (stellvertretende pflegerische Leitung), Dr.med. Sathissh Muniandy (Facharzt Zentrale Notaufnahme), Dr. med. Ulrike König (Chefärztin ZNA), Bennet Schoof (Oberarzt ZNA), Katja Bagunk (Gesundheits- und Krankenpflegerin Decision Unit)