Benrather OP- Team operiert Orang- Utan im Duisburger Zoo

Unterstützung aus Überzeugung Bereits seit über 20 Jahren unterstützt Professor Franke Veterinärteams unter anderem auch im Wuppertaler und Kölner Zoo.

Zu einem ungewöhnlichen OP-Termin machte sich das Team um Prof. Dr. Franke erneut auf den Weg in die Veterinärmedizin des Duisburger Zoos. Dass es sich bei der Patientin um eine Orang-Utan-Dame handelte, überraschte Prof. Claus Franke nicht: Bereits zum sechsten Mal hat der erfahrene Chirurg einen Eingriff an einem Menschenaffen vorgenommen. „Abgedeckt auf dem OP-Tisch sehen Affen von innen aus wie wir Menschen“, so der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Sana Krankenhaus Benrath. Bei dem 16-jährigen Orang-Utan-Weibchen Manggali bestand der Verdacht auf einen Unterleibstumor.

,,Affen sind nicht schwerer zu operieren als ein Mensch. Der Unterschied liegt vor allem in der Wundnaht."

Bereits seit über 20 Jahren unterstützt Professor Franke Veterinärteams unter anderem auch im Wuppertaler und Kölner Zoo. Und immer wieder ist es eine besondere Herausforderung. Denn obwohl die Anatomie von Primaten und Menschen sehr ähnlich ist, ist es kein alltäglicher Eingriff: „Affen sind nicht schwerer zu operieren als ein Mensch. Der Unterschied liegt vor allem in der Wundnaht. Während man beim Menschen so wenig Klammern wie möglich verwendet, um die Wunde zu verschließen, ist es bei einem Primaten zwingend notwendig, die Wunde so zu verschließen, dass der Affe sie von alleine nicht ohne Weiteres öffnen kann“, so Prof. Franke. Dafür verwendete der Facharzt eine spezielle Nahttechnik, die besonders dicht genäht wurde.

Natürlich drängt sich die Frage auf, warum nicht die Tierärzte den Eingriff durchgeführt haben? Dazu Professor Franke: „Veterinärmediziner müssen Alleskönner sein. Eine Spezialisierung, wie bei uns Humanmedizinern auf bestimmte Körperteile, gibt es dort nicht.“ So lag es nahe, dass die Tierärztin Dr. Carolin Bunert die Spezialisten aus Benrath um Hilfe baten: „Für die Unterstützung von Prof. Dr. Claus Franke und seinem Team bedanken wir uns herzlich. Insbesondere, weil das Team den Eingriff während der Freizeit begleitet hat. Das bewegt uns sehr“. Die Zusammenarbeit mit dem Sana Team aus Düsseldorf beschreibt die Zootierärztin als „hochprofessionell, auf Augenhöhe und überaus wertvoll“.

In diesem speziellen Fall wurde Prof. Franke durch die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Ines Milk, unterstützt, weil der Verdacht bestand, es könne sich um einen Tumor auf diesem Gebiet handeln. Die Affendame hat Operation und Narkose gut vertragen und war nach dem Eingriff schnell wach. Dr. Hubert Parys, Chefarzt der Anästhesie, hat sich bei der Narkoseführung, wie bei Menschen, unter anderem am Gewicht des Orang-Utan-Weibchens (53 Kilogramm) orientiert. Unterstützt wurde er weiterhin durch Hannah Franke, Assistentin in der Gynäkologie und Geburtshilfe, OP-Schwester Nadine Meier und Schwester Ellen Sommer von der Anästhesiepflege.

Die Orang-Utan Dame Manggali hat die Operation gut überstanden. Bei dem Eingriff entfernte das OP-Team eine Gelbkörperzyste. Das Duisburger Zoo-Team wurde von Prof. Dr. Claus Franke, Dr. Ines Milk (Chefärztin Gynäkologie und Geburtshilfe), Hubert Parys (Chefarzt der Anästhesie), Frankes Tochter (Assistentin in der Gynäkologie und Geburtshilfe) OP-Schwester Nadine Meier und Schwester Ellen Sommer unterstützt.