Im Adipositaszentrum bieten wir unterschiedliche therapeutische und chirurgische Angebote zur Behandlung der Adipositas an. Fettleibigkeit ist mittlerweile als ein eigenständiges Krankheitsbild mit zusätzlichen Begleiterkrankungen anerkannt und kann auch dementsprechend behandelt werden. Um ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und durch ein umfangreiches und wirkungsvolles Nachsorgekonzept langfristig zu halten, ist häufig eine Kombination aus konservativer und chirurgischer Therapie sinnvoll. Im Bereich der Adipositaschirurgie beziehungsweise der bariatrischen Chirurgie haben wir uns in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und verfügen über eine hohe Expertise. Genauere Informationen über die im Klinikum angebotenen Therapiemöglichkeiten – konservativ und chirurgisch – erhalten Sie auf dieser Seite. Die Wahl des Verfahrens wird für jeden einzelnen Fall separat getroffen. Eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Methode kann daher nur sehr individuell und in der persönlichen Beratung stattfinden.
Medizinische Schwerpunkte
Adipositaschirurgie
Laparoskopischer Roux-en-Y-Magenbypass
Bei diesem Verfahren wird in einer laparoskopischen Operation der Magen deutlich verkleinert beziehungsweise ein Teil des Verdauungstraktes umgangen, sodass sehr viel weniger Nahrung aufgenommen werden kann. Hierzu wird der Dünndarm durchtrennt und mit einem vom Magen abgetrennten Restmagen, dem so genannten Magenpouch, verbunden. Der Zwölffingerdarm wird damit komplett überbrückt; der Restmagen verbleibt im Körper und produziert weiterhin Verdauungssäfte. Nahrung und Verdauungssäfte vermengen sich durch die Umleitung (Bypass) erst später im Dünndarm, wodurch ein Teil der Kalorien nicht verdaut wird, sondern den Körper mit dem Stuhl wieder verlässt. Durch diese verminderte Aufnahmemöglichkeit kann eine sehr gute Gewichtsreduktion erzielt werden. Zusätzlich kommt es zu einer hormonellen Umstellung, welche sich wiederum positiv auf den Stoffwechsel auswirkt. Eine bestehende Insulinresistenz kann sich so innerhalb von wenigen Tagen verbessern, wodurch in vielen Fällen eine komplette Remission eines Diabetes mellitus Typ 2 erreicht werden kann. Allerdings begrenzt die Methode nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern reduziert gleichzeitig auch die Aufnahme von Nährstoffen in den Körper. Postoperativ sind daher regelmäßige Laborkontrollen erforderlich, um eine eventuelle Mangelernährung frühzeitig zu erkennen beziehungsweise diese vorzubeugen.
Laparoskopische Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen)
Bei der laparoskopischen Sleeve-Gastrektomie, sprich einer Magenverkleinerung, wird der Großteil des Magens entfernt und der Restmagen verbleibt in Form eines etwa 20 cm langen Schlauchs (“Sleeve”). Dieser Eingriff wird ebenfalls minimalinvasiv durchgeführt. Die Operation nimmt keine Umleitungen oder Neuverbindungen mit dem Darm vor und ist insofern weniger komplex als der Magenbypass. Durch das verringerte Magenvolumen kommt es zu einem frühzeitigen Sättigungsgefühl und verringert damit einhergehend die Menge an Nahrung, die der Patient nach der OP zu sich nehmen kann, auf ein Minimum. Gleichzeitig wird durch das Schlauchmagen-Verfahren der Teil des Magens entfernt, in dem das Hormon gebildet wird, das für das Hungergefühl verantwortlich ist (Ghrelin). Dadurch haben Patienten zumindest in der ersten Zeit weniger Appetit und seltener Heisshungerattacken.