Das Lendenwirbelsäulen-Syndrom (auch LWS-Syndrom, Lumbalgie oder Lumbago) beschreibt Schmerzen im Bereich des unteren Rückens. Häufig kommt es dabei zu einer Ausstrahlung der Schmerzen in die Flanken, in das Gesäß und ins Bein aus (Lumboischialgie).
Manchmal wird auch eine Schmerzausstrahlung in das Becken oder die Leisten (lumbopelviner Schmerz) beschrieben. Ursachen sind meist muskuläre Verspannungen, manchmal verbunden mit Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule.
Noch heute wird oft der Einfluss der degenerativen Veränderungen auf Rückenschmerzen überschätzt, doch setzt sich mehr und mehr das Verständnis einer multifaktoriellen Genese, also eines gleichzeitigen Vorliegens mehrerer (behandlungs-)relevanter Faktoren durch.
Strukturelle Ursachen können sein:
- Spondylarthrosen (Facettengelenkssyndrom)
- Lumbaler Bandscheibenvorfall (Prolaps), ggf. mit radikulärem Schmerz (durch die Nervenwurzel bedingt)
- Neuroforamenstenosen
- Osteochondrosen
- Spinalkanalstenosen
- Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
- Skoliose
- Postnukleotomiesyndrom (nach Wirbelsäulen-OP)
Funktionsstörungen als Rückenschmerzursachen können vorliegen in:
- Gelenken (Wirbelgelenke, Iliosakralgelenke, Symphyse, Hüftgelenke)
- Muskulatur (z.B. M. piriformis-Syndrom, unzureichend aktivierte Rückenmuskulatur)
- Faszien
Häufig gibt es psychische, familiäre oder berufliche Belastungsfaktoren, die die Rückenschmerzen mit aufrechterhalten.