Schmerztherapie für Erwachsene - Manuelle Medizin

Gelenkschmerzen

Schulter

Die Schulterregion umfasst mehrere Gelenke, die bei der Schmerzentstehung auch voneinander abgegrenzt werden müssen. Das eigentliche Schultergelenk zwischen Schulterblatt und Oberarmkopf (glenohumerales Gelenk) ist ein vorwiegend durch Muskeln und Bänder geführtes Gelenk, das insbesondere bei muskulären Funktionsstörungen leicht zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen neigt.

Daneben gibt es noch das Gelenk zwischen dem Schlüsselbein und dem Schulterblatt (Akromioklavikulargelenk oder Schultereckgelenk). Hinzu kommt eine Art Gelenkfläche zwischen dem Schulterblatt und dem Brustkorb, welche wichtig für ein problemloses Gleiten des Schulterblattes ist und bei Störungen häufig einen Schmerz unter oder zwischen den Schulterblättern produzieren kann.

Damit der Arm abgespreizt werden kann, muss der Oberarmkopf gleichzeitig mit der Abspreizung absinken können und somit den Raum unterhalb des Schulterdaches freigeben. Funktioniert dies nicht mehr ausreichend, kommt es zu einem sogenannten Einklemmungssyndrom (Impingement-Syndrom). Typisch sind hierbei Schmerzen beim Abspreizen des Arms, die durch das Einklemmen der Sehne vom Supraspinatusmuskel entstehen.

In dem Zusammenhang kommt es auch oft zu einer Entzündung eines bestimmten Schleimbeutels in diesem Bereich, der Bursa subacromialis. Bei fortbestehender Funktionsstörung kann die Supraspinatussehne schmerzhaft oder beschädigt sein, es kommt dann zu einem so genannten Supraspinatussehnen-Syndrom oder einem Rotatorenmanschetten-Syndrom.

Aufgrund der häufig bestehenden komplexen Bewegungsstörungen und schmerzhaften muskulären Befunde im Schulterbereich spricht man auch von einer so genannten Periarthropathia humeroscapularis. Die meisten chronischen Schulterbeschwerden, ob trotz oder anstelle einer operativen Therapie, benötigen ein komplexes aktives Bewegungsprogramm, um die vielfältigen Funktionsstörungen dauerhaft korrigieren und umlernen zu können.

Hüfte

Hüftbeschwerden treten häufig aufgrund einer unzureichenden muskulären Stabilisierung der Hüft-Becken-Region auf.
Eine strukturelle Ursache für Hüftschmerzen kann die Abnutzung des Hüftgelenkes, die Coxarthrose sein.

Knie

Das Kniegelenk benötigt zu seiner Stabilisierung ein optimales Zusammenspiel der Fuß, Unterschenkel- und Oberschenkelmuskulatur.
Kniebeschwerden im Zusammenhang mit funktionellen oder psychosomatischen Störungen sind häufig.
Eine strukturelle Ursache kann die Abnutzung des Kniegelenkes, die Gonarthrose sein.

Kleine Gelenke

Schmerzen in den kleinen Gelenken können im Alltag sehr störend sein und die Arbeitsfähigkeit und Freizeitaktivitäten empfindlich beeinträchtigen.
Schmerzen in den Händen sind häufig mit degenerativen Veränderungen und rheumatischen Erkrankungen vergesellschaftet sein.

Strukturelle schmerzhafte Veränderungen im Handbereich:

  • Arthrose des Daumensattelgelenkes (Rhizarthrose)
  • Arthrose der Fingerendgelenke (Heberden-Arthrose)
  • Arthrose der Fingermittelgelenke (Bouchard-Arthrose)
  • Dupuytren-Kontraktur
  • Engpass im Karpaltunnel (Karpaltunnelsyndrom)

Funktionell bedingte Beschwerden im Handbereich sind häufig auf Übertragungsschmerzen von Triggerpunkten in verspannter, überlasteter Unterarmmuskulatur oder Muskeln im Schultergürtelbereich zurückzuführen.
Schmerzen in den Füßen sind oft ausgesprochen hartnäckig und auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Häufig finden sich strukturelle Veränderungen, in Kombination mit einer Schwäche der Muskulatur, die das Fußgewölbe formt.

Morphologische schmerzrelevante Veränderungen im Fußbereich:

  • Knick-Senk-Spreizfuß.
  • Arthrose des Großzehengrundgelenks (Hallux rigidus)
  • Ballenzeh, Fehlstellung der Großzehe (Hallux valgus)
  • Fehlstellung der Zehen (Hammerzeh, Krallenzeh)

Funktionell bedingte Beschwerden im Fußbereich sind häufig auf Verspannungsbefunde der oft überlasteten Fußbinnenmuskulatur zurückzuführen.