Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die gängigsten Untersuchungsmethoden in unserer Klinik
Standard Ruhe EKG
Ein Standard 12-Kanal-EKG ist eine Untersuchung, die die elektrische Aktivität des Herzens über 12 verschiedene Ableitungen gleichzeitig aufzeichnet. Dabei werden Elektroden an definierten Stellen auf Brust, Armen und Beinen angebracht. Das EKG misst die Herzfrequenz und den Herzrhythmus und hilft dabei, Herzprobleme wie Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen zu diagnostizieren. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und liefert wertvolle Informationen über die elektrische Aktivität des Herzens in Ruhe.
Langzeit EKG
Ein Langzeit-EKG ist eine Untersuchung, bei der die elektrische Herzaktivität über 24 bis 72 Stunden oder länger kontinuierlich aufgezeichnet wird. Der Patient trägt dabei ein tragbares EKG-Gerät und führt seine normalen Aktivitäten durch. Ziel ist es, Herzrhythmusstörungen zu erfassen, die bei einem kurzen EKG möglicherweise nicht sichtbar wären. Das Langzeit-EKG hilft bei der Diagnose von Rhythmusstörungen, Schwindel, Synkopen oder der Überprüfung der Wirksamkeit von Herzmedikamenten. Die Ergebnisse werden Sie später mit Ihrem behandelnden Arzt auswerten.
12-Kanal Langzeit EKG
Ein 12-Kanal Langzeit-EKG ist eine erweiterte Form der Langzeit-Elektrokardiographie, bei der die elektrische Aktivität des Herzens über 12 Ableitungen (wie beim Standard-12-Kanal-EKG) kontinuierlich über einen längeren Zeitraum (meist 24 bis 72 Stunden oder länger) aufgezeichnet wird. Es bietet detailliertere Informationen als das klassische Langzeit-EKG, das oft nur mit wenigen Kanälen arbeitet. Ein 12-Kanal Langzeit-EKG dient vor allem der genauen Analyse von ventrikulären Extrasystolen und Tachykardien. Diese Methode ist besonders hilfreich bei Patienten mit solchen Herzrhythmusstörungen und zur Planung einer eventuellen Katheterablation.
Langzeit-Blutdruckmessung
Eine Langzeit-Blutdruckmessung ist eine Untersuchung, bei der der Blutdruck über 24 Stunden oder länger kontinuierlich aufgezeichnet wird. Der Patient trägt dabei ein tragbares Blutdruckmessgerät, das in regelmäßigen Abständen automatisch den Blutdruck misst, während der Patient seinen normalen Aktivitäten nachgeht. Ziel ist es, Schwankungen des Blutdrucks im Alltag zu erfassen, insbesondere um Bluthochdruck (Hypertonie) oder nächtliche Blutdruckveränderungen zu diagnostizieren. Diese Methode hilft, genauere Daten zu erhalten als eine einmalige Messung.
Ultraschalluntersuchung des Herzens
Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (auch Echokardiographie genannt) ist eine bildgebende Methode, bei der Schallwellen verwendet werden, um das Herz in Echtzeit darzustellen. Sie ermöglicht es, die Struktur und Funktion des Herzens zu beurteilen, einschließlich der Herzklappen, der Herzkammern und des Blutflusses. Diese Untersuchung kann Störungen wie Herzklappenfehler, eine eingeschränkte Pumpfunktion, Herzmuskelerkrankungen oder angeborene Herzfehler erkennen. Die Echokardiographie ist nicht-invasiv, schmerzfrei und liefert wertvolle Informationen über den Zustand und die Leistung des Herzens.
Transthorakale Echokardiographie (TTE)
- Methode: Standardmethode, bei der der Ultraschallkopf (Transducer) auf die Brust des Patienten aufgesetzt wird, um das Herz durch die Brustwand darzustellen.
- Anwendungsbereiche:
- Beurteilung der allgemeinen Herzfunktion, z.B. der Pumpkraft (Ejektionsfraktion).
- Diagnose von Herzklappenfehlern (z.B. Mitralklappeninsuffizienz, Aortenstenose).
- Erkennung von Herzmuskelerkrankungen (z.B. Kardiomyopathien).
- Beurteilung der Größe der Herzkammern und der Wandstärke.
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
- Methode: Der Ultraschallkopf wird in die Speiseröhre eingeführt, um das Herz von innen, in direkter Nähe, abzubilden. Die Speiseröhre liegt direkt hinter dem Herzen, was detaillierte Bilder ermöglicht.
- Anwendungsbereiche:
- Detaillierte Beurteilung von Herzklappen (z.B. Mitralklappe, Aortenklappe).
- Erkennung von Blutgerinnseln im linken Vorhofohr (LAA) vor einer Vorhofflimmerablation.
- Beurteilung von angeborenen Herzfehlern.
- Nachweis von Aortenaneurysmen oder Aortendissektionen.
- Kontrolle nach Herzoperationen, insbesondere bei Patienten mit künstlichen Herzklappen.
Stressechokardiographie
- Methode: Eine Echokardiographie, die unter körperlicher Belastung (z.B. auf einem Fahrradergometer) oder pharmakologisch (mit Medikamenten wie Dobutamin) durchgeführt wird, um die Reaktion des Herzens auf Stress zu beurteilen.
- Anwendungsbereiche:
- Erkennung von Durchblutungsstörungen (Ischämie) bei Verdacht auf koronare Herzkrankheit.
- Beurteilung der Pumpfunktion des Herzens unter Belastung.
- Nachweis von Herzklappenfehlern unter Belastung.
- Feststellung der Belastbarkeit des Herzens nach Herzinfarkt oder Herzoperation.
Doppler-Echokardiographie
- Methode: Misst die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses durch die Herzklappen und die großen Gefäße mithilfe des Doppler-Effekts.
- Anwendungsbereiche:
- Beurteilung des Blutflusses durch die Herzklappen (z.B. Klappenstenosen oder -insuffizienzen).
- Messung der Druckverhältnisse in den Herzkammern und Vorhöfen.
- Diagnose von Herzklappenproblemen, wie undichte oder verengte Klappen.
- Erkennung von Shunts (abnormale Verbindungen zwischen den Herzkammern oder -vorhöfen).
Dreidimensionale Echokardiographie (3D-Echo)
- Methode: Erzeugt dreidimensionale Bilder des Herzens und seiner Strukturen, was eine noch detailliertere Beurteilung der Anatomie ermöglicht.
- Anwendungsbereiche:
- Präzise Beurteilung von Herzklappen und deren Funktion.
- Planung von Herzoperationen oder minimal-invasiven Eingriffen (z.B. Klappenrekonstruktionen).
- Detaillierte Untersuchung von angeborenen Herzfehlern.
- Überwachung nach komplexen Herzoperationen.
Kontrast-Echokardiographie
- Methode: Ein spezielles Kontrastmittel wird intravenös verabreicht, um die Sichtbarkeit der Herzkammern und des Blutflusses zu verbessern.
- Anwendungsbereiche:
- Detaillierte Beurteilung der Herzinnenräume und der Wandbewegung.
- Erkennung von PFO (Persistierendes Foramen ovale) oder ASD (Atriumseptumdefekt).
- Genauere Beurteilung von Herzinfarktschäden oder narbigem Gewebe nach einem Infarkt.
Zusammenfassung der Anwendungsbereiche
Hier sind die wichtigsten Methoden und ihre Anwendungsbereiche:
- TTE: Standarduntersuchung zur allgemeinen Beurteilung der Herzfunktion und Klappen.
- TEE: Detaillierte Untersuchung von Klappen, Blutgerinnseln und komplexen Strukturen.
- Stressecho: Untersuchung unter Belastung zur Erkennung von Ischämien und Klappenfehlern.
- Doppler-Echo: Beurteilung des Blutflusses und der Druckverhältnisse im Herzen.
- 3D-Echo: Detaillierte 3D-Darstellung für präzise Beurteilung von Strukturen.
- Kontrast-Echo: Verbesserung der Bildgebung bei speziellen Fragestellungen, z.B. Herzwandbewegung oder septalen Defekten.
Jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Stärken und wird je nach klinischer Fragestellung und den Anforderungen des Patienten eingesetzt.
Ergometrie / Spiroergometrie
Eine Ergometrie (Belastungs-EKG) ist ein Test zur Beurteilung der Herz-Kreislauf-Funktion unter körperlicher Belastung. Der Patient tritt auf einem Fahrradergometer oder läuft auf einem Laufband, während kontinuierlich ein EKG und der Blutdruck überwacht werden. Die Belastung wird schrittweise gesteigert, um zu sehen, wie das Herz auf körperliche Anstrengung reagiert. Diese Untersuchung hilft, Durchblutungsstörungen des Herzens (z.B. koronare Herzkrankheit) zu erkennen und die Belastbarkeit des Herz-Kreislauf-Systems zu beurteilen. Sie wird auch verwendet, um Symptome wie Brustschmerzen oder Atemnot unter Belastung zu analysieren.
Die Spiroergometrie ist eine Untersuchung, die die Leistungsfähigkeit von Herz, Lunge und Muskulatur unter körperlicher Belastung misst. Dabei wird der Patient auf einem Fahrradergometer oder Laufband körperlich belastet, während gleichzeitig die Atemgase (Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe), Herzfrequenz, Blutdruck und das EKG aufgezeichnet werden. Diese Methode hilft, die maximale Belastbarkeit, den Sauerstoffverbrauch und die Effizienz des Herz-Kreislauf- und Atmungssystems zu ermitteln. Sie wird häufig zur Diagnose von Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie zur Leistungsdiagnostik im Sport eingesetzt.
Spirometrie / Bodyplethysmographie
Eine Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) ist ein Test, der die Funktionsfähigkeit der Lunge misst. Dabei wird überprüft, wie viel Luft der Patient ein- und ausatmen kann und wie schnell die Luft durch die Atemwege strömt. Der Patient atmet durch ein Mundstück in ein spezielles Gerät (Spirometer), das die Atemleistung aufzeichnet. Diese Untersuchung hilft bei der Diagnose von Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder anderen Lungenfunktionsstörungen. Sie ist schnell, schmerzfrei und gibt wichtige Hinweise auf die Lungenkapazität und die Durchgängigkeit der Atemwege.
Die Bodyplethysmographie ist eine spezielle Lungenfunktionsuntersuchung, die das Lungenvolumen und den Atemwegswiderstand misst. Der Patient sitzt in einer geschlossenen Kabine, ähnlich einer Telefonzelle, und atmet über ein Mundstück in ein Gerät. Dabei werden die Druck- und Volumenänderungen in der Lunge genau erfasst. Im Gegensatz zur Spirometrie kann die Bodyplethysmographie das gesamte Lungenvolumen, einschließlich des Residualvolumens (Luft, die nach maximalem Ausatmen in der Lunge verbleibt), bestimmen. Sie wird zur Diagnose von Lungenkrankheiten wie COPD, Asthma oder Lungenfibrose verwendet, um die Atemwege und das Lungenvolumen detailliert zu beurteilen.