Brustkrebs - wie geht es weiter?

Bei Ihnen wurde Brustkrebs diagnostiziert und Sie haben Angst und sind verunsichert, wie es nun weitergehen wird. Wir haben für Sie einen kleinen Leitfaden erarbeitet, der Ihnen den Umgang mit dieser Erkrankung erleichtern soll.

I. Gründliche Diagnose und Charakterisierung
  • Welche Art von Tumor liegt bei Ihnen vor?
  • Wie groß ist die Ausdehnung und gibt es Metastasen?
  • Sind die Lymphknoten betroffen?
  • Was sagt der Pathologe zu den Gewebeproben? (minimalinvasiver Eingriff – Biopsie)
  • Skelettszintigrahie - So lässt sich erkennen, ob eine Gelenkentzündung oder Knochenmetastasen vorliegen. Im Anschluss Untersuchung mit einer Gammakamera für eine genaue Bildgebung (Untersuchungsdauer 1 Tag)
  • Wächterlymphknoten-Markierung kurz vor der Operation, gelegentlich notwendig
II. Erstellung eins Behandlungsplanes

Nach der Bestimmung der Eigenschaften und der Ausbreitung wird der Arzt einen Behandlungsplan mit Ihnen besprechen. Dieser kann folgende Abläufe beinhalten:

  1. Operation
  2. Strahlentherapie
  3. Chemotherapie
  4. Medikamentöse Therapie
  5. Rekonstruktion
  6. Nachsorge
III. Die Operationsmethoden
  • Brusterhaltung
    Es wird nur der Teil der Brustdrüse entfernt, der vom Tumor befallen ist. Eine Bestrahlung ist meistens notwendig.
  • Brustentfernung/Ablatio mammae/Mastektomie
    Bei der Operation wird die Brustdrüse zusammen mit der Brustwarze, der umgebenden Haut und der Faszie, entfernt.
  • Hautsparende oder brustwarzenerhaltende Entfernung des Brustdrüsenkörpers
    Der Brustdrüsenkörper wird über einen relativ kleinen Schnitt aus seiner „Hülle“ entfernt und kann durch ein Implantat oder Eigengewebe ersetzt werden. Eine sofortige Rekonstruktion der Brust ist jedoch sehr sorgfältig abzuwägen, wenn eine Bestrahlung der Brustwand erforderlich ist. In diesem Fall ist es oft ratsam, die Brust zu einem späteren Zeitpunkt oder nach Abschluss der Behandlung zu rekonstruieren. 
  •  Wächterlymphknoten (= Sentinellymphknoten) - Markierung bzw. Entfernung
    Das Sentinel-Lymphknoten-Verfahren ist ein Markierungsverfahren, um genau die Wächterlymphknoten zu markieren und während einer Operation sichtbar zu machen, zu denen die Lymphe aus einem bösartigen Tumor fließt.
IV. Rekonstruktionsmethoden
  • Externe Prothesen
  • Plastisch-operative Rekonstruktion
  • Brustrekonstruktion mit Brustimplantaten
  • Brustaufbau durch Eigengewebe 
  • Rekonstruktion der Brustwarze
V. Was passiert in der Radiologie?
  • Die Computertomographie ist ein diagnostisches Verfahren, mit dem Veränderungen im Körper sichtbar gemacht werden können.
  • Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, mit der gutartige und bösartige Veränderungen sichtbar gemacht werden können. Für die Untersuchung muss die Brust zwischen zwei Plexiglasscheiben zusammengedrückt werden, was leider etwas schmerzhaft sein kann.
  • Bei der Magnetresonanztomographie (MRT) oder Kernspintomographie der Brust werden mit Hilfe eines starken Magnetfeldes Schnittbilder beider Brüste angefertigt. Für die Untersuchung der Brust liegen Sie etwa 20 Minuten in der „Röhre", dem Kernspintomographen.
  • https://www.med360grad.de/radiologie-wismar/
VI. Die Operation

Untersuchungen am Vortag

  • Blutentnahme
  • Wächterlymphknotenmarkierung
  • Ultraschall
  • Elektrokardiogramm (EKG)
  • Das Aufklärungsgespräch dient Ihrer Information und beinhaltet die Risiken der geplanten Operation sowie der Narkose. Es wird Ihnen erklärt, welche typischen Nebenwirkungen nach der Operation auftreten können und wie Sie damit umgehen sollten.

Am Tag der Operation

  • Was müssen Sie mitbringen?
  • Markierung des Tumors 
  • Gegebenenfalls erfolgt die Einzeichnung der Schnittführung oder die Markierung von Wächterlymphknoten erst am Tag der Operation.
  • Je nach Art der Operation kann eine Brustoperation zwischen einer Stunde und mehreren Stunden dauern. Meist sind Sie nach der Operation noch müde und werden deshalb in unserem Aufwachraum betreut. Erst wenn Sie wieder auf der Station sind, können Sie von Ihren Angehörigen besucht werden.

Nach der Operation

  • Druck- oder Tapeverband
  • Nach der Entfernung tragen eines gut sitzenden Büstenhalters ohne Bügel (z.B. Sport-BH)
  • Bei speziellen Operationen wird ein individueller Büstenhalter angefertigt.
  • Nach einer Brustentfernung haben Sie Anspruch auf einen speziellen Büstenhalter mit Protheseneinlage.
  • Die Anzahl der Drainagen ist abhängig von der Operationstechnik und individuellen Faktoren. Die Dauer hängt von der Menge des täglich neu gebildeten Wundsekrets ab.
  • Nachbesprechung mit dem Operateur – alle Unterlagen werden Ihrem Frauenarzt für die weitere Behandlung zugeschickt.
  • Ergebnisse der Histologie und der senologischen Konferenz.
  • Nach der Operation wird der Tumor im Institut für Pathologie sehr gründlich untersucht. Die Ergebnisse erhalten Sie ca. nach zwei Wochen nach der Operation.
VII. Zu Hause – Tipps & Ratschläge
  • Am Tag nach der Entfernung der letzten Drainage können Sie Ihre Brust wieder mit einem sanften Duschstrahl abwaschen. Baden sollten Sie vorerst nicht.
  • Bitte lassen Sie die Pflaster 10 bis 12 Tage auf der Wunde. Danach können die Pflaster vorsichtig entfernt werden. Die bei der Operation verwendeten Fäden lösen sich von selbst auf.
  • Sollten Rötungen, Schwellungen, Fieber oder Nachblutungen auftreten müssen Sie sich sofort mit uns in Verbindung setzen.
  • Es spricht nichts dagegen, wenn Sie langsamen und dosierten Sport treiben. Das ist aber immer abhängig von der Art der Operation. Der Arzt wird Sie darüber genau informieren.
  • Ihre Weiterbehandlung erfolgt durch Ihren niedergelassenen Frauenarzt oder Hausarzt.
  • Am Tag der Entlassung erhalten Sie von uns einen Termin, an dem wir mit Ihnen das weitere Vorgehen planen.
  • Beim Auftreten von Lymphödemen und geschwollenen Beinen oder Armen kontaktieren Sie bitte umgehend den Arzt.
  • Verletzungen jeglicher Art müssen vermieden werden.
  • Schutz vor Insektenstichen
  • Schutz vor Sonneneinstrahlung
  • Tragen nicht zu enger Kleidung
  • keine enge Uhren oder Schmuck tragen
  • Achten Sie auf gesunde Ernährung

Das sind natürlich nicht alle Hinweise, aber wir möchten Ihnen einen kurzen Einblick in die Abläufe geben. Alles Weitere wird in den Gesprächen mit den Ärzten genau besprochen und ein individueller behandlungsplan erarbeitet.

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website unter: 
Gut zu wissen für Patienten, Angehörige und Besucher des Klinikums

Wir wünschen Ihnen alles Gute sowie gute Besserung und stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung.

Ihr Team der Klinik für Frauenheilkunde & Geburtshilfe

 

Koordinatorin Brustkrebszentrum Wismar
Susanne Crome

Telefon 03841 33-1215
Mail Brustkrebszentrum.Wismar@Sana.de