„Ich fühle mich sehr viel fitter, kann meinen Alltag besser meistern und bin stolz auf das, was ich jetzt schon erreicht habe.“ Christa Stenzel strahlt über das ganze Gesicht. Die 70-jährige aus Lützow ist vor einigen Wochen im Sana HANSE-Klinikum Wismar operiert worden und hat ihr Gewicht innerhalb von drei Wochen bereits um 15 Kilogramm reduziert. Frau Stenzel ist die 100. Patientin, bei der Dr. med. Andreas Wolf, Leitender Oberarzt der Visceralchirurgie und Leiter des Wismarer Adipositaszentrums eine Operation zur Gewichtsreduktion durchführte. „In diesem Falle handelte es sich um eine Magenverkleinerung. Die Patientin hat schon Stents im Herzen und nächtliche Atemstörungen. Außerdem steht ihr noch eine Hüftoperation bevor. Durch diese Operation werden nicht nur die Last des Gewichtes und die Last der Begleiterkrankungen reduziert, sondern auch die persönliche Leistungsfähigkeit und das Selbstwertgefühl gesteigert.“
Bei der Sleeve-Gastrektomie (Magenschlauch oder auch Magenverkleinerung) wird in einer knapp einstündigen Operation das Fassungsvermögen des Magens drastisch reduziert, in dem aus einer Art Sack (Volumen größer als 1 Liter) ein Schlauch mit einem Volumen von 120 bis 130 Milliliter gebildet wird. Der Magenpförtner wird hierbei erhalten und der abgetrennte Teil des Magens aus dem Körper entfernt. „Neben der Magenverkleinerung bringt diese Operation den Vorteil, dass der Bildungsort des Hungerhormons (Grehlin) gleich mit entfernt wird“, so Oberarzt Dr. med. Andreas Wolf. Die zu erwartende Gewichtsreduktion liegt im Durchschnitt bei etwa 60 Prozent des bestehenden Übergewichts innerhalb der ersten 18 Monate. Diese Operation wird laparoskopisch ausgeführt, d. h. mit der Schlüssellochtechnik, womit große Schnitte vermieden werden.
Im Adipositaszentrum des Sana HANSE-Klinikums Wismar werden Patienten umfassend in einer speziell auf dieses Krankheitsbild ausgerichteten Sprechstunde betreut. Dr. Wolf erklärt: „Seit nun schon über sechs Jahren wird in einem Netzwerk zusammen mit unseren Kooperationspartnern das Augenmerk auf die Umstellung der Ernährung und die gezielte Durchführung sportlicher Aktivitäten gelegt. Das müssen viele neu lernen.“ Für jeden Betroffenen wird die Situation im Einzelnen analysiert, um ein individuelles und ganzheitliches Therapieprogramm zu erstellen. Die Veränderung des Lebensstils hat dabei oberste Priorität. Für manche ist jedoch eine Operation, wie Magenschlauch oder Magenbypass, oftmals die letzte Möglichkeit, Gewicht zu verlieren und damit Begleiterkrankungen und Medikamenteneinnahmen zu verringern sowie Lebensqualität zu steigern. Wir werden Frau Stenzel die Jahre über zusammen mit dem Hausarzt weiter betreuen und wünschen ihr für die bevorstehende Hüftoperation Alles Gute.