Vier Tage stand Wismar wieder unter „schwedischer Herrschaft“ – und zehntausende Besucher kamen in die Hansestadt. Und überall, wo viele Menschen gemeinsam feiern, kommt es auch zu medizinischen Notfällen: „Das ist völlig normal“, sagt Matthias Riek, Geschäftsführer des Malteser Hilfsdienst Wismar, der den Einsatz der Rettungskräfte geleitet hat. „Das Entscheidende ist, dass man sich dessen bewusst ist und sich gut vorbereitet.“
Unter Führung der Malteser und des Ärzteteams der Zentralen Notaufnahme des Sana Hanse-Klinikum Wismar standen von Donnerstag an zusätzliche Rettungswagen, Notärzte und zwei feste Unfallhilfsstellen am Markt und Hafen bereit.
„Und es war, wie in den Vorjahren, reichlich zu tun: Über fünfzig Patienten wurden in den Sanitätsstationen versorgt und die meisten konnten nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause. Bei fast zwanzig Patienten kam einer der nur für das Schwedenfest vorgehaltenen Notärzte zum Einsatz“, resümiert Riek. Hinter den nüchternen Zahlen verstecken sich aber spektakuläre Rettungsaktionen: zwei Gäste des Hafenfestes stürzten ins Hafenbecken und während ein betrunkener Jugendlicher recht gut davon gekommen ist, rettete ein 32-jähriger Besucher durch einen beherzten Sprung ins Hafenbecken einem 77-jährigen Touristen das Leben. Völlig unterkühlt und am Rande seiner Kräfte wurde der Mann nach Erstversorgung schließlich in die Notaufnahme gebracht. „Binnen nicht einmal zwei Minuten waren wir Malteser mit Rettungswagen und Notarzt vor Ort, genauso wie Berufsfeuerwehr und Polizei. Die Zusammenarbeit war hervorragend und wahrscheinlich hat kaum einer der Besucher die Dramatik der Situation bemerkt. Und das ist ja auch gut so!“, sagt Riek, der auf das umfassende Sicherheitskonzept verweist, das im Vorfeld mit allen Beteiligten, also auch Polizei und Feuerwehr, erstellt worden war.
Zum Schwedenlauf waren aber nicht nur die Notärzte des Klinikums gefragt. Unter dem Titel „Wir machen Läufer wieder fit!“ kümmerte sich am Sonntag zum 15. Schwedenlauf das Team der hauseigenen Physiotherapie erstmals um die beanspruchten Läuferwaden. „Das Angebot wurde von den Teilnehmern rege angenommen“, so Laura Thieme, Marketingmitarbeiterin im Wismarer Krankenhaus. „Wir hoffen, dies im nächsten Jahr ausbauen zu können.“
50 ehrenamtlich Notfall- und Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Einsatzsanitäter der Malteser, der Johanniter, des Arbeiter-Samariter-Bundes und des DRK waren an den Tagen im Einsatz, zusätzlich sechs Einsatzkräfte der DLRG mit einem Boot im Hafen. Die Einsatzleitung lag, wie im Vorjahr, bei den Maltesern. Darüber hinaus waren von der Zentralen Notaufnahme des Sana Hanse-Klinikum Wismar unter der Leitung der Ärztlichen Leiterin Rettungsdienst, Dr. med. Andrea Amling, zusätzlich zwei Notärzte im Einsatz und die Leitenden Notärzte zum Teil vor Ort.
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