Dr. med. Marlene Drosten-Pinnow klärt am Donnerstag, 15. Januar, um 16.30 Uhr im Center-Treff im 1. Obergeschoss des Einkaufszentrums MEZ in Gägelow über die Therapieangebote für chronische Schmerzpatienten auf.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass moderne Schmerztherapie "multimodal", also fachübergreifend, ausgerichtet sein sollte, um zum Erfolg zu führen. „Dies bedeutet, dass neben der medikamentösen Therapie die Entwicklung eines psycho-sozialen Schmerzverständnisses beim Patienten wichtig ist“, betont Dr. Drosten-Pinnow, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie. Am Sana Hanse-Klinikum Wismar wurde deshalb das Konzept der „Multimodalen Schmerztherapie“ für chronische Schmerzpatienten entwickelt.
Ein Team aus ärztlichen- und psychologischen Schmerztherapeuten arbeitet mit Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Pflegepersonal und Sozialarbeitern eng zusammen. Für jeden Patienten wird ein etwa zweiwöchiges, individuell zugeschnittenes stationäres Behandlungsprogramm entwickelt.
Schmerzbewältigungsstrategien und regelmäßige körperliche Aktivität führen aus dem Teufelskreis der chronischen Schmerzerkrankung heraus und eröffnen wieder mehr Lebensqualität – so die Theorie. Welche Möglichkeiten Schmerzpatienten in der Therapie konkret in Wismar haben, erklärt die Fachärztin in ihrem Vortrag am 15. Januar im MEZ Gägelow. „Bei unserer Therapie wird der Patient ganzheitlich behandelt“, erklärt sie. „Sowohl der Körper als auch die Seele sowie das soziale Umfeld werden in die Behandlung mit einbezogen. Dabei wird den Patienten viel abverlangt. Sie müssen gegen ihre Schmerzen aktiv werden, um Erfolg zu haben.“
Von der interdisziplinären Therapie, der Einzelphysiotherapie oder vom Training in der Gruppe an Geräten profitieren die Patienten mit chronischen Schmerzen nachhaltig, genauso wie von Entspannungsverfahren und der Optimierung der medikamentösen Einstellung. Ausführliche ärztliche Visiten und Psychotherapiesitzungen gehören ebenso dazu. Dies konnte bereits in vielen Studien gezeigt werden. Wichtig ist allerdings, dass die Patienten lernen, Strategien zur Schmerzbewältigung sowie Eigeninitiative zu entwickeln. Dr. Drosten-Pinnow erklärt: „Ziel ist es, dass nicht länger der Schmerz das Leben beherrscht, sondern dass die Patienten mit Rücken-, Nerven-, Kopf- oder sonstigen chronischen Schmerzen das Gefühl von Selbstwirksamkeit erfahren, in dem Sinne, dass sie wieder ein positives Körpergefühl entwickeln und die schönen Dinge des Lebens genießen können.“ Ein Expertenteam aus Schmerztherapeuten, Psychotherapeuten, Pflegekräften und Physiotherapeuten am Sana Hanse-Klinikum Wismar findet für jeden Patienten ein spezielles Konzept, um sein Schmerzempfinden zu verändern.
Die Informationsveranstaltung ist kostenfrei. Einlass ist ab 16.00 Uhr.