Leider beobachten die Notfallmediziner derzeit einen Anstieg der Herz-Kreislauf-Stillstände, da oft viel zu spät medizinische Hilfe in Anspruch genommen wird und gleichzeitig die Hilfsbereitschaft sinkt. „Bitte keine falschen Hemmungen“, appelliert Chefarzt Henrik Schneider, der betont, dass es am gefährlichsten ist, nichts zu tun. Viele Ersthelfer befürchten, sich bei den Wiederbelebungsmaßnahmen anzustecken. Um diese Angst zu nehmen, wurden die Handlungsanweisungen geringfügig, aber wirkungsvoll modifiziert.
„Die übliche Reihenfolge ‚Prüfen – Rufen – Drücken‘ bleibt zwar gleich, in ihrem Ablauf allerdings sinnvoll ergänzt“, erklärt Dr. med. habil. Schneider. Man könne es nun so ausdrücken: „Im begründeten Verdachtsfall vorsichtig prüfen – bereits im geringsten Zweifelsfall Hilfe rufen – und sich selber mit Mund-Nasen-Schutz schützen und drücken“. Hat man sich bei der Überprüfung der Atmung vorher noch nah zum Gesicht gebeugt, um diese zu überprüfen, sollte man sich nun auf die Beobachtung des Brustkorbes nach Überstrecken des Nackens konzentrieren. Hebt und senkt sich dieser, ist eine Atmung vorhanden. Ist dies nicht der Fall, folgt der nächste Schritt.
„Ist keine Brustkorbbewegung erkennbar, sofort den Notruf unter 112 wählen – auch im Zweifelsfall“, informiert Dr. Schneider weiter, „dann beginnen Sie mit der Herzdruckmassage, am besten mit Mundschutz“. Eine Atemspende empfehlen die medizinischen Fachgesellschaften generell nicht mehr und kann vor allem in Corona-Zeiten unterbleiben.
Genau deswegen ist es dem Arzt sehr wichtig, auch weiterhin Kurse für die Laienreanimation anzubieten. Henrik Schneider: „In Corona-Zeiten darf die allgemeine Hilfeleistung nicht sinken, deshalb heißt das Mantra auch weiterhin prüfen – rufen – drücken, nur eben mit Eigenschutz.“
Über das Sana HANSE-Klinikum Wismar
Das Sana HANSE-Klinikum Wismar zählt zu den großen Kliniken der Schwerpunktversorgung in Mecklenburg-Vorpommern. Es behandelte im Jahr 2019 ca. 43.400 Patienten. Mit 925 Mitarbeitern und einem Umsatz von 77,4 Millionen Euro zählt das Klinikum zu den größten Arbeitgebern in und um Wismar. Seit März 2012 ist das umfangreich sanierte 470 Betten-Klinikum Teil des Sana Kliniken Verbunds.
Über Sana
Die Sana Kliniken AG ist die drittgrößte private Klinikgruppe in Deutschland. Mit 25 privaten Krankenversicherungen als Aktionären stellt Sana eine Besonderheit im Klinikmarkt dar. 2017 beschäftigte die Klinikgruppe 33.133 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt 2,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2017 wurden 2,2 Millionen Patienten behandelt. Die Sana Kliniken umfassen 53 Krankenhäuser und fünf Alten- und Pflegeheime.