Gut jeder Fünfte in Mecklenburg-Vorpommern ist adipös. Das ist mehr als in jedem anderen Bundesland. Das Problem für die Betroffenen sind im Besonderen mögliche Folgekrankheiten. Das Sana Hanse-Klinikum Wismar arbeitet seit Jahren erfolgreich auf dem Gebiet der Adipositastherapie. Die Adipositaschirurgie ist deshalb inzwischen offiziell im Krankenhausbettenplan des Landes aufgeführt.
Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) hat mehr als die Hälfte der Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns Übergewicht. Jeder fünfte sei sogar adipös, also krankhaft dick. Selbst jeder vierte Jugendliche gelte als übergewichtig. Damit hat Mecklenburg-Vorpommern leider den höchsten Anteil adipöser Menschen in Deutschland. „Adipositas ist zu einer Volkskrankheit geworden, da die Zahl der adipösen Menschen steigt. In den USA ist die Adipositas und deren Folgen bereits Todesursache Nummer 2 nach dem Rauchen.“ betont Dr. med. Andreas Wolf, Koordinator des Adipositaszentrums des Sana Hanse-Klinikums in Wismar. „Und wir sind leider auf dem besten Weg dahin“, so Wolf weiter. Die Welt Gesundheitsorganisation WHO bezeichnet die Adipositas jetzt schon als das größte chronische Gesundheitsproblem.
Das Problem für die Betroffenen ist nicht allein das Zuviel an Gewicht, sondern es sind auch die möglichen Folgekrankheiten wie z.B. Diabetes, Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck oder erhöhter Gelenkverschleiß. „Je jünger und je schwerer man ist, umso größer ist das Risiko auch früher zu sterben. Leider ist das so.“ mahnt Wolf.
Nicht allein zu fettes Essen, zu wenig Bewegung und eine Schwäche für Süßes führen zur Adipositas. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen und fördern die Entstehung von Adipositas. „Die gilt es bei jedem Einzelnen individuell zu klären und dem Betroffenen eine auf ihn zugeschnittene Therapie vorzuschlagen“, so Wolf.
Das Sana Hanse-Klinikum Wismar arbeitet seit Jahren erfolgreich auf dem Gebiet der Adipositastherapie. Zusammen mit den Hausärzten, vielen Kooperationspartnern und einer aktiven Selbsthilfegruppe wurde ein Netzwerk geschaffen und ein Adipositaszentrum gegründet. „Für manche ist eine Operation wie Schlauchmagen oder Magenbypass oftmals die letzte Möglichkeit“, weiß Wolf zu berichten. Auch deshalb ist die Adipositaschirurgie im Sana Hanse-Klinikum Wismar seit Beginn des Jahres durch das Ministerium für Arbeit, Gleichstellung uns Soziales Mecklenburg-Vorpommern offiziell im Krankenhausbettenplan verankert worden, wie auch das Rostocker Südstadtklinikum und das Klinikum in Neubrandenburg.
Als weiterer Baustein wurde nun ein Vertrag mit der größten Krankenkasse des Landes, der AOK, zur Integrierten Versorgung Adipöser ausgehandelt. Er beinhaltet ein rein konservatives Therapieprogramm (doc weight®) unter der Leitung von Frau Dr. Ursula Kiehne. Sie arbeitet als Gastroenterologin und Ernährungsmedizinerin am MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum) Wismar. Wolf abschließend: „Mit diesen Strukturen sind wir in der Lage uns umfassend der Probleme und Sorgen Betroffener anzunehmen.“
Termine für die Adipositas-Sprechstunde können unter 03841 331199 oder per E-Mail unter <link>adipositaszentrum-wismar@sana.de vereinbart werden.
Termine:
- Patienteninformationsveranstaltung im MEZ in Gägelow:
10. September 2015, 17:00 bis 18:30 Uhr, „Kleidergröße XXL - Adipositas erkennen und behandeln“, Vorlesung von Oberarzt Dr. Andreas Wolf im MEZ in Gägelow - In der ersten Septemberwoche findet der Tag der offenen Tür im Adipositas Zentrum am Klinikum statt. Anlass ist die Präventionswoche der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern zum Thema: „Adipositas und deren Folgeerkrankungen“.