Wismar

In der Orthopädie bzw. Unfallchirurgie kann oft arthroskopisch operiert werden. Das heißt: nur noch wenige kleine Schnitte, statt das ganze Gelenk über einen langen Zeitraum offen zu lassen.

Durchs „Schlüsselloch“ ans Kreuzband: Wann können orthopädische Eingriffe arthroskopisch erfolgen?

Dr. med. Detlef Thiede, Chefarzt der Klinik für Unfall-, Orthopädische und Kinderchirurgie im Sana HANSE-Klinikum Wismar, erläutert die moderne orthopädische Behandlungsmethode und verdeutlicht die Vorteile für den Patienten.

Was ist eine Arthroskopie überhaupt?

Chefarzt Dr. med. Detlef Thiede: Unter Arthroskopie verstehen Mediziner eine moderne Methode, um verletzte und beschädigte Gelenke operativ zu behandeln. Über winzige Hautschnitte werden dabei eine kleine Kamera, das sogenannte Arthroskop, das die Bilder auf einen Monitor am Operationstisch überträgt, und Spezialinstrumente in das zu behandelnde Gelenk eingeführt. Je nach Befund erfolgt dann direkt die geeignete Therapie.

Was kann arthroskopisch behandelt werden?

Dr. Thiede: Ursprünglich wurde die Arthroskopie vor allem bei Eingriffen am Knie eingesetzt, wo man sich über drei kleine Schnitte Zugang verschafft, um beispielsweise Eingriffe am Kreuzband oder dem Meniskus durchzuführen. Mittlerweile werden jedoch ähnliche Verfahren auch bei vielen anderen Gelenken (Hüfte, Schulter, Ellenbogen) angewendet. Selbst an den sehr kleinen Gelenken im Handwurzelbereich kann mit Hilfe von Miniaturinstrumenten arthroskopisch gearbeitet werden.

Was macht Arthroskopie für Arzt und Patient interessant?

Dr. Thiede: Die Arthroskopie bietet zahlreiche gewichtige Vorteile: Die Schnitte werden deutlich kleiner, dadurch verläuft die Genesung schneller und es kommt seltener zu postoperativen Problemen. Die Patientinnen und Patienten haben während und nach dem Eingriff wesentlich weniger Schmerzen, dadurch sinkt der Schmerzmittelbedarf. Und sie erholen sich rascher und können so früher in ihren Beruf und ihr privates Umfeld zurückkehren.

Sind Arthroskopien für alle Patienten geeignet?

Dr. Thiede: Trotz aller unbestreitbaren Vorteile ist es nicht immer möglich und auch nicht immer sinnvoll, eine Operation arthroskopisch durchzuführen. Der im Vergleich zum klassischen Verfahren deutlich kleinere Zugang erschwert die Übersicht und Arbeit des Operateurs, zudem muss der Patient bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Es muss daher immer individuell entschieden werden. Bei ausgedehnten Gelenkbrüchen und dem künstlichen Gelenkersatz stößt die moderne Methode an ihre Grenzen.

Welche Eingriffe werden in Ihrer Klinik arthroskopisch durchgeführt?

Dr. Thiede: Wir behandeln in Wismar – wenn möglich – akute Verletzungen des Gelenkknorpels arthroskopisch. Alle Verletzungen am Meniskus und den Kreuzbändern des Kniegelenkes werden bei uns nahezu ausschließlich auf diese Art und Weise behandelt. Weiterhin spielt die Gelenkspiegelung bei der Therapie von Tibiakopffrakturen eine große Rolle.
 

Andrea Hoffmann | Leiterin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
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Sana HANSE-Klinikum Wismar GmbH
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