Der neunte Sana Gefäßtag war ein voller Erfolg. Mehr als 250 interessierte Besucherinnen und Besucher waren in der Senftenberger Sparkasse dabei, um der Schaufensterkrankheit auf den Grund zu gehen. Das Thema ist aktueller denn je: „Jeder fünfte Patient einer Hausarztpraxis hat Gefäßprobleme – aber die wenigstens wissen davon“, verweist Tom Hammermüller, Chefarzt des Sana Gefäßzentrum Niederlausitz, auf eine Studie. Oft erkranken die Gefäße im Körper ohne jedes Anzeichen. Treten erst einmal Beschwerden auf, ist die Erkrankung meist soweit fortgeschritten, dass nur noch eine Operation Abhilfe verschafft. „Deshalb ist der Sana Gefäßtag Aufklärung, Prävention und Sensibilisierung zugleich“, so Tom Hammermüller.
Der Schaufensterkrankheit auf der Spur
Die Schaufensterkrankheit, medizinisch PAVK - Periphere arterielle Verschlusskrankheit - genannt, ist eine der häufigsten und im Sana Gefäßzentrum Niederlausitz am meisten diagnostizierten und behandelten Gefäßerkrankungen. Betroffene leiden an einer Durchblutungsstörung. Sie sorgt meist zu einer schmerzhaften Unterversorgung der Muskulatur der Beine und zwingt Betroffene dazu, Pausen beim Gehen einzulegen und sich wie beim Betrachten einer Schaufensterauslage nach vorn zu beugen. „Gefäßerkrankungen beginnen jedoch häufig früher – lange bevor Patienten Schmerzen wahrnehmen“, betont der Senftenberger Gefäßspezialist Tom Hammermüller und appelliert: „Jeder, der älter als 65 Jahre ist, oder an Diabetes leidet, sollte seine Gefäße regelmäßig checken lassen.“ Für sie und alle anderen Interessierten hatte das Senftenberger Gefäßteam ein umfassendes Aufklärungs- und Informationsprogramm vorbereitet.
Medizin zum Anfassen
Beim neunten Sana Gefäßtag konnten die Besucher moderne Medizintechnik und Behandlungsverfahren durch Anfassen und Ausprobieren erleben. Medizinische Demonstrationen von Vorsorgeuntersuchen wie Ultraschall und Spektralkamera zeigten anschaulich, wie die Gefäßspezialisten bei der Diagnostik vorgehen. „Der Informationsbedarf ist riesig. Unter anderem konnten wir zeigen, wie das Spezialistenteam moderne Ultraschalltechnik als schmerzfreie Untersuchungsmethode einsetzt, um den Status der Gefäße zu ermitteln. Und auch unsere Spektralkamera zeigt in farbigen und sehr einprägsamen Bildern, wie sich die Sauerstoffsättigung und Durchblutung in Händen und Füßen darstellt. Alles wichtige diagnostische Maßnahmen, um ein Gefäßleiden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, erklärt Tom Hammermüller.
Im Gespräch mit Ärzten und Gefäßassistenten
Ein besonderes Highlight des Senftenberger Gefäßtages war das Gesprächsangebot mit den Ärzten und speziell ausgebildeten Gefäßassistenten der Sana Kliniken Niederlausitz. „Der Aufklärungsbedarf ist noch immer groß. Allein durch Fragestellungen und die Gespräche mit den Besuchern konnten wir Empfehlungen für Vorstellung beim betreuenden Hausarzt geben“, so Chefarzt Tom Hammermüller. Dabei spielt natürlich auch die Erfahrung im Umgang mit Patienten eine große Rolle. Rund 1.000 Patienten werden pro Jahr stationär im Gefäßzentrum im Krankenhaus Senftenberg behandelt. Zusätzlich erhalten jährlich zwischen 4.500 und 5.000 Menschen eine Versorgung vor und nach der Operation in der Gefäßambulanz im Senftenberger Krankenhaus. Das Gefäßzentrum verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung und ist speziell auf die Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen ausgerichtet. „Und dennoch ist der Hausarzt immer die erste Anlaufstelle bei allen Beschwerden. Ob weniger Leistungsfähigkeit, verkürzte Gehstrecke oder untypische Schmerzen im Oberschenkel oder der Wadenmuskulatur: Wann immer etwas anders ist, als es bisher war, sollten Patienten mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten. Ist ein Gefäß einmal erkrankt, wird es ohne perfekte Therapie nicht wieder gesund“, so der Gefäßexperte.