Bei der Therapie degenerativer Erkrankungen der Wirbelsäule bestehen zwischen den konservativen und operativen Fachdisziplinen häufig divergente Vorstellungen. Erwiesen ist, dass sowohl die konservative als auch die operative Therapie bei korrekter Indikationsstellung zum Erfolg führen.
Vereinfacht kann gesagt werden, dass die Indikation zur konservativen Behandlung dann besteht, wenn keine fokal neurologischen Ausfälle vorliegen und die Beschwerden sich unter der eingeleiteten Therapie bessern.
Die Indikation für eine operative Therapie besteht, wenn fokal neurologische Ausfälle vorliegen und wenn sich die Beschwerden unter der konservativen Therapie nicht bessern.
Zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche operative Therapie ist die Übereinstimmung von klinischer Symptomatik und morphologischen Befund. Unter dieser Voraussetzung kann eine Operation empfohlen werden, wenn die operative Korrektur des Befundes eine Besserung der Symptomatik in Aussicht stellt.
Nur ein auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie erfahren Operateur kann den Nutzen und das Risiko einer Operation zuverlässig einschätzen!
Im Folgenden werden für den zervikalen und lumbalen Bandscheibenvorfall sowie für die zervikale und lumbale Spinalkanalstenose die klinische Symptomatik und Operations-Indikationen besprochen.