Wer aufgrund seiner Atempumpe schlecht Luft bekommt, kann seine Lebensqualität oftmals eigenständig durch intermittierende Selbstbeatmung mittels eines kleinen, handlichen Gerätes verbessern. Ob und wie lange Heimbeatmung sinnvoll ist, wie die Selbstbeatmung erfolgen kann, sollte medizinisch versiert geklärt und begleitet werden.
Die Neurologische Abteilung ist u.a. spezialisiert auf Störungen der Atmungsfunktion und bietet als besondere Leistung eine umfassende medizinische Betreuung bei Heimbeatmung.
Was geschieht bei Heimbeatmung?
Der Kranke erfährt über ein kleines Gerät eine Unterstützung der Atempumpe oder vollständige Entlastung der Atempumpe.
Was zeigt sich nach Selbstbeatmung?
Während der Beatmung erholt sich die Atemmuskulatur und der Patient wird in der Regel
- tagsüber belastbarer
- weniger von Luftnot betroffen
- tagsüber erholter durch bessere Schlafqualität bei nächtlicher Anwendung
- mobiler und unter Umständen wieder zu Reisen fähig
Bei welchen Krankheiten kann u.a. eine Heimbeatmung helfen?
- Erkrankungen des Atemzentrums,
- Erkrankungen der Nerven- und Muskeln (Muskeldystrophie, M.Pompe www.morbus-pompe.de)
- hohen Querschnittsyndromen
- schweren Brustkorbdeformationen einschließlich Wirbelsäulenverkrümmungen und Operationsfolgen
- ausgeprägten Rippenfellverschwartungen
- Lungen- und Atemwegserkrankungen.
Heimbeatmung kann
- einen Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
- die Lebensqualität verbessern, insbesondere durch erhöhte Mobilität.
- Leben verlängern. Dies wurde für viele Erkrankungen bewiesen.
Der Nutzen für den Einzelnen hängt von der Grunderkrankung ab. Die möglichen Nebenwirkungen sind gering.
Der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Therapie
Der Beginn der Beatmung hängt von speziell dazu durchgeführten Untersuchungen (kardiorespiratorische Polysomnographie, Lungenfunktion im Sitzen und Liegen, Atemmuskelfunktion, Blutgasanalyse in Ruhe) beziehungsweise Messdaten und der Anamnese (Krankengeschichte) des Patienten ab und muss von einem erfahrenen Beatmungsmediziner festgelegt werden.
Was geschieht nach der Einstellung auf Heimbeatmung?
Sie werden von unserem erfahrenen Team im Rahmen eines Überleitungsmanagement, (Pflegekräfte mit langjähriger Intensiv und Beatmungserfahrung), in der häuslichen Umgebung oder in speziellen Beatmungsheimen betreut. Dieses Team steht in einem regelmäßigen Kontakt zu Ihnen und unseren Ärzten des Schlaflabors. Durch dieses Team steht eine 24h Notfallversorgung bereit.
Im Weiteren bestellen wir Sie zu regelmäßigen Kontrollen zur Überprüfung der Beatmungssituation ein und stehen für Fragen und Notfällen unter der Tel.: 09128 50-43437