Medizinische Schwerpunkte

Gastroenterologie

Die Gastroenterologie ist vielseitig hinsichtlich ihrer Erkrankungen. Im Volksmund hat sich die sogenannte Refluxkrankheit stark verbreitet. Sodbrennen entsteht durch Reflux von saurem Mageninhalt. Dadurch können starke thorakale Schmerzen entstehen, die zuerst den Verdacht auf ein anderes Krankheitsbild z.B ein akutes Herzgeschehen lenken. Auch eine Gastritis ist Folge einer Übersäuerung des Magens. Diese kann durch verschiedene Noxen wie Alkohol, Acetylsalicylsäure, Schmerzmittel, Cortison etc. verursacht oder verstärkt werden. Die Therapie ist ähnlich wie bei der Refluxkrankheit: die Gabe eines Protonenpumpeninhibitors. In einigen Fällen ist ein Bakterium, welches in der Magenschleimhaut ansässig ist, für das Krankheitsbild verantwortlich: der sogenannte Helicobacter pylori. Dieser kann ganz einfach mit der Gabe zweier Antibiotika sowie einem Protonenpumpenhemmer für sieben Tage eradiziert werden. Unbehandelt kann der Helicobacter pylori zu starker Ulzeration des Magens oder Dünndarms führen, die bis hin zu starken Blutungen oder Perforation reichen können.

Darmerkrankungen sind weit verbreitet und häufig. Sie reichen von harmloser Diarrhoe, Obstipation, gastrointestinalen Gasbeschwerden bis hin zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) über Reizdarmsyndrome, Divertikulose und Divertikulitis bis hin zu bösartigen Erkrankungen wie dem Colonkarzinom.

Auch die einzelnen Organe des Bauchraums, zum Beispiel die Leber, können hinsichtlich einer Funktionsstörung zu starken Beschwerden führen. Viele Substanzen, Entzündungen oder Erkrankung können die Leber so stark schädigen, dass sie wichtige Oranfunktionen für den Körper nicht mehr wahrnehmen kann. Als Beispiele seien toxische Stoffe, wie zum Beispiel Alkohol, Autoimmunerkrankungen, Hepatitiden oder die Ablagerungen von Metallen im Lebergewebe (z.B. Morbus Wilson, Siderosen und Hämochromatose) genannt. Als erste Stufe bildet sich eine Fettleber, die generell wieder rückbildungsfähig ist. Bei dauerhafter Schädigung kommt es zu einer Leberzirrhose, die dann im weiteren Verlauf bis hin zu einem Leberzellkarzinom führen kann. Komplikationen wie die hepatische, portale Hypertension, Aszites bzw. ein fulminantes Leberversagen können dann die Folge sein. Aber auch Erkankungen der Gallenblase bzw. Gallenwege, wie die Entzündung der Gallenblase oder Gallensteine können die Leber sehr stark in Mitleidenschaft ziehen. Durch den Aufstau von Gallenflüssigkeit werden die Leberzellen stark geschädigt. Ein Abbauprodukt des Hämoglobins kann in die Blutbahn zurückstauen und so bei den Patienten die typische ikterische Farbe der Haut bzw. Skleren verursachen.

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liefert neben wichtigen Verdauungsenzymen auch das Hormon „Insulin“ für den Zuckerstoffwechsel. Ein Untergang der sogenannten Inselzellen führt zu einer Verminderung der Verdauungsenzyme und zu einem relativen Insulinmangel. Akute sowie chronische Pankreatitden, Autoimmunerkrankungen oder Tumore können letztendlich zu einer Verminderung der Inselzellen mit den dadurch beschriebenen Konsequenzen führen.