Rummelsberg

Schule für Kranke besteht seit 35 Jahren am Krankenhaus – Nagelneues Klassenzimmer für Unterstützte Kommunikation eingeweiht

Wo spielendes Lernen im Vordergrund steht

Rummelsberg. Die Schule für Kranke ist in Rummelsberg historisch gewachsen und aus dem Krankenhausalltag nicht mehr wegzudenken. Zum 35-jährigen Bestehen freuen sich Lehrer, Eltern und Patienten über ein neu eingerichtetes Klassenzimmer mit dem Schwerpunkt für Unterstützte Kommunikation. Zur Einweihung begrüßte Schulleiterin Christiane Dieckmann Vertreter aus Bildung, Politik und Medizin. Geschäftsführer Sebastian Holm lobte die älteste Krankenhausschule in Bayern als "etwas ganz Besonderes, das eng mit den hier tätigen Personen verbunden ist".

"Die Krankenhausschule wird hier wertgeschätzt und hat einen großen Stellenwert im Klinikalltag", erklärte Christiane Dieckmann im Rahmen der Eröffnung eines Klassenzimmers für Unterstützte Kommunikation. Dass dies so ist, davon konnten sich die Gäste bei der Einweihung überzeugen. Egal, ob Kugelbahn, Ipad, Bücher oder Zoo-Tiere - das Klassenzimmer lädt förmlich zum Spielen ein. "Spielen hat bei uns einen sehr großen Stellenwert, da es wichtig ist, um überhaupt mit Menschen in Kontakt zu treten - eigentlich ein Leben lang", betont Dieckmann, die seit Beginn des Schuljahres 2016 die Leitung der Schule übernommen hat. In der Regel kommen Kinder ab vier Jahren zu Dieckmann, die in der Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie behandelt werden. Die Besonderheit: Ihre Patienten mit Behinderung verfügen über keine eigene Lautsprache. Im neuen Klassenzimmer des Lernzentrums für Unterstütze Kommunikation treten die Kinder oft das erste Mal mit einer Lehrerin in Kontakt. "Die Unterstützte Kommunikation bietet eine große Vielfalt an Medien und Methoden, um Menschen in die Kommunikation zu verhelfen, die keine Lautsprache beherrschen", so Dieckmann. Der große Unterschied zur normalen Schule ist, dass die Eltern in der Krankenhausschule mit im Klassenzimmer sind. Unterricht, Förderung und Beratung bilden eine Einheit.

Nur vier Krankenhausschulen in Mittelfranken

Im neuen Klassenzimmer steht Dieckmann ein Repertoire an besonderen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, um Kinder aus der Reserve zu locken. Als Mutter einer 15-jährigen Tochter mit Rett-Syndrom kennt Dieckmann den Alltag von Kindern mit Behinderung. Mit der Expertise in Sachen Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie hat die Schule in Rummelsberg ein deutliches Alleinstellungsmerkmal. In Mittelfranken gibt es vier Krankenhausschulen, bayernweit sind es 30 Stück - aber keine mit einem ähnlichen Schwerpunkt wie in Rummelsberg. Unterstützte Kommunikation ist in Rummelsberg nicht neu. Bisher fand der Unterricht im Patientenzimmer oder auf Station statt. Ab sofort bleibt mehr Zeit zum Spielen und Lernen, da alle Materialien im Klassenzimmer vorgehalten werden. "Durch den neuen Raum haben wir mehr Zeit mit den Kindern, mehr Vielfalt und mehr Möglichkeiten, um auf Situationen individuell zu reagieren", erklärt Dieckmann, deren Lehrerteam zwei Vollzeit- und drei Teilzeitkräfte umfasst.

Rührende Momente inbegriffen

Im Umgang mit den kleinen Patienten und deren Eltern stellt die Schulleiterin oftmals fest, dass die Kinder zu perfekt betreut werden. "Unser Ziel ist es, dass Kinder verschiedene Sachen selber machen. Es ist ganz wichtig, dass Kinder auch aktiv am Leben teilnehmen und wir ihnen Fähigkeiten zutrauen." Der absolute Renner im Klassenzimmer ist die Kugelbahn, da "sich hier was tut, es kracht und scheppert". Per Knopfdruck sorgt der Patient dafür, dass die Figuren der Kugelbahn - wahlweise ein Fisch oder ein Musikrad - nach oben wandern und von dort wieder nach unten rollen. Dabei gibt es zwei Schwierigkeitsstufen. Entweder der Patient muss nur einmal drücken oder der Knopf muss dauerhaft gehalten werden, bis die Figur ganz oben angelangt ist, so Dieckmann. Rührende Momente sind in ihrer täglichen Arbeit mit inbegriffen. Kürzlich war eine Mutter zu Tränen gerührt, da ihr Sohn, der eine starke Körperbehinderung hat, über einen sogenannten Talker, das erste Mal kommunizierte. "Lernen, fördern und beraten sind hier in einer Intensität möglich, die ich so nirgends anders erlebt habe", so die Mutter des fünfjährigen Lars.

Krankenhaus Rummelsberg
Dominik Kranzer
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