Rummelsberg

Krankenhaus Rummelsberg erste Klinik in Deutschland mit neuem Konzept im Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen

Werdenfelser Weg: Mehr Lebensqualität für Patienten

Rummelsberg. Das Krankenhaus Rummelsberg greift als erste Klinik in Deutschland das Konzept des „Werdenfelser Weg“ auf, um freiheitsentziehende Maßnahmen wie Bettseiten und Gurte in der Patientenversorgung zu vermeiden. 

Der demografische Wandel geht alle an. Im Jahr 2050 wird sich der Anteil der über 80-Jährigen in Deutschland auf über vier Millionen verdoppeln. Ebenso steigt laut dem DAK-Pflegereport der Anteil der Pflegebedürftigen und Menschen mit Demenz. Eine Herausforderung für Pflegeheime und Kliniken, von denen die Gesellschaft eine besonders würdevolle Pflege der älteren Generation erwartet. Dazu gehört auch die bestmögliche Teilhabe am Leben. Im Falle von sehr mobilen Demenzerkrankten, die Gefahr laufen, sich ohne Aufsicht durch Stürze in Lebensgefahr zu begeben, verwenden Einrichtungen jedoch häufig sogenannte „Freiheitsentziehende Maßnahmen“, wie Gurte oder Bettseiten. Nicht selten regen die eigenen Angehörigen dieses an, die sich dadurch einen erhöhten Schutz für die Patienten erhoffen.

Ein Trugschluss, wie Sabine Brase, Pflegedirektorin am Krankenhaus Rummelsberg, erläutert. „Die Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen zwingt die Patienten in die Bettlägerigkeit. Die fehlende Mobilität beschleunigt den kognitiven Abbau und erhöht die Gefahr von Wundheilungsstörungen und Lungenentzündungen. Die Patienten sind nach einer freiheitsentziehenden Maßnahme kränker als zuvor, wie Untersuchungen und internationale Studien belegen“. Gemeinsam mit Geschäftsführer Sebastian Holm hat sie den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des Konzeptes „Werdenfelser Weg“  im Krankenhaus Rummelsberg gegeben.

Deutlicher Rückgang von freiheitsentziehenden Maßnahmen
Im Werdenfelser Land findet das Konzept bereits Anwendung und führt seit Beginn des Projektes im Jahr 2007 zu einem deutlichen Rückgang der Fixierungen. Der Werdenfelser Weg wird bisher ausschließlich in Pflegeheimen praktiziert. Im Krankenhaus Rummelsberg ist das Thema seit Monaten durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen präsent und die Mitarbeitenden erfahren Handlungssicherheit im Umgang mit den herausfordernden Verhaltensweisen dementiell Erkrankter. So wurden speziell für diese Fragen drei Verfahrenspflegerinnen und Verfahrenspfleger ausgebildet, die ihre Kollegen und Angehörige beraten können. Arbeitsgruppen beschäftigen sich fortgehend mit dem Thema.

Mehr Einsatz für mehr Lebensqualität
Das Krankenhaus Rummelsberg folgt als erste Klinik in Deutschland nun dem Ansatz, andere wollen folgen. Der Schlüssel zur Vermeidung von freiheitsentziehenden Maßnahmen liegt dabei in erster Linie im Engagement der Pflegefachpersonen in Rummelsberg. „Wir bemühen uns, gemeinsam mit den Betroffenen, Angehörigen, Betreuern und Betreuungsgerichten, in Einzelfallentscheidungen gemeinsam verantwortungsvolle Entscheidungen im Sinne der Patienten zu fällen.“, erklärt Sabine Brase. Wie dies aussehen kann erläutert die Pflegedirektorin anhand eines konkreten Beispiels. „Eine demenzkranke Mutter läuft weg. Sie stürzt. Sie verletzt sich. Um sie zu schützen, wendet sich der Sohn als Betreuer ans Amtsgericht. Die Frau solle ans Bett fixiert werden, fordert er. Im gemeinsamen Gespräch mit dem Sohn ist es nun Aufgabe der Verfahrenspfleger in Rummelsberg, eine alternative Lösung zu finden.“ Dies könnte zum Beispiel ein niedrigeres Bett anstatt eines Bauchgurtes und einen Multifunktionsrollstuhl sein, in dem sie unangegurtet sitzen kann, ohne herauszufallen. „Wir sind und sicher, mit dem Werdenfelser Weg echte Handlungsalternative Patienten und Angehörige in diesen schwierigen Situationen bieten zu können“, freut sich Sabine Brase.

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