Rummelsberg

Chefarzt Dr. Erwin Lenz informiert über Wechselendoprothetik an Hüfte und Knie und wie bei bakteriellen Infekten im Kunstgelenk vorgegangen wird

Wenn die Prothese wackelt und infiziert ist

Rummelsberg. Die Implantation einer künstlichen Hüfte oder eines Knies ermöglich bundesweit pro Jahr 400.000 Menschen eine Linderung der durch Arthrose verursachten Schmerzen. Der Eingriff trägt maßgeblich dazu bei, dass Betroffene einen Teil ihrer Mobilität und Lebensqualität wieder gewinnen. Aufgrund des altersbedingten Knochenschwundes kommt es nach vielen Jahren zu einer Lockerung der Endoprothese. Dann ist eine sogenannte Wechseloperation notwendig, wobei das alte Kunstgelenk entfernt und ein neues eingesetzt wird. Chefarzt Dr. Erwin Lenz ist Spezialist auf dem Gebiet der Wechselendoprothetik und leitet am Krankenhaus Rummelsberg eines der deutschlandweit seltenen Zentren, das eine solche Operation in großer Fallzahl jährlich durchführt. Am 1. Dezember 2018 hält Dr. Lenz einen kostenfreien Vortrag um 10 Uhr im Krankenhaus Rummelsberg.

Mit der steigenden Lebenserwartung nimmt die Anzahl von Erst- aber auch der Wechseloperationen weiter zu. Die Gründe für eine Wechseloperation rühren oftmals von Lockerungen von eingesetzten Implantaten her. Sie entstehen vor allem durch einen Verlust an Knochensubstanz bei älteren Patienten. Chefarzt Dr. Erwin Lenz erklärt: „Durch den Abrieb wird eine Wechseloperation notwendig. Für 20 Prozent der Wechseloperationen sind bakterielle Infektionen verantwortlich, die auch noch Jahre nach der Implantation der Prothese auftreten können und eine besondere Herausforderungen darstellen.“ Gerade wenn es um bakterielle Infektionen geht, gibt es in Deutschland nur wenige Zentren, die Patienten mit Infektionen der Prothese auf einem hohen Niveau behandeln können. Laut Chefarzt Lenz liegt der Grund darin, dass „Infektionen von Kunstgelenken nur mit sehr aufwendigen Methoden behandelt werden können.“ Zudem dauere die Sanierung relativ lange. Die derzeit aktuellen und modernen Methoden seien in der Praxis nur dort erfolgreich durchführbar, wo bereits ein hohes Maß an Know-how diesbezüglicher Krankheitsbilder bestehe. Für Betroffene kommen von vornherein somit nur entsprechend hochspezialisierte Abteilungen in Betracht. Für Patienten mit teilweise mehrfachen Wechseln in der Vergangenheit sind diese Zentren oft die letzte Hoffnung. Im Krankenhaus Rummelsberg werden pro Jahr über 100 Patienten mit Infekten an Hüft- und Knieendoprothesen behandelt.

Wie die Therapie im Vergleich zu einer herkömmlichen Wechseloperation aussieht

Um den Infekt eines Kunstgelenkes zu behandeln, wird dieses im ersten Schritt ausgebaut und nicht sofort durch ein neues künstliches Gelenk ersetzt. Es verbleibt stattdessen das sogenannte Resektionsgelenk. Die Region, in der vorher das Gelenk implantiert war, bleibt vorübergehend leer. Erst später, nach Abklingen des Infektes, wird dort das neue Kunstgelenk wieder eingesetzt. In der Zwischenzeit sind eventuell zusätzliche operative Eingriffe, wie zum Beispiel Spülungen notwendig, um eine Sanierung zu erreichen. Dies bedeutet, dass es sich hier um sehr ausgedehnte und langwierige Prozeduren handeln kann. „Die Erfolgsaussichten richten sich grundsätzlich erst einmal nach der Ausgangssituation. Sind entsprechend vorteilhafte Grundvoraussetzungen gegeben, ist unter Umständen eine Wiederherstellung in einen Zustand möglich, welcher dem eines Patienten mit einer Erstimplantation sehr nahe kommt. Bei extrem ungünstigen Ausgangsverhältnissen kann die Lebensqualität jedoch auch dauerhaft beeinträchtigt bleiben, beispielsweise durch Restbeschwerden, eingeschränkte Beweglichkeit oder die Notwendigkeit von Gehhilfen“, so Lenz. Generell lässt sich jedoch festhalten, dass bei den meisten Patienten nach einem Eingriff deutliche Verbesserungen gegeben sind, welche zu einer großen Zufriedenheit führen.

Krankenhaus Rummelsberg
Dominik Kranzer
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