Rummelsberg

Renommierter Medizinethiker bei Vortrag im Krankenhaus Rummelsberg

Mehr Ethik wagen

Rummelsberg, 24.10.2016. Das Klinische Ethikkomitee im Krankenhaus Rummelsberg lud Prof. Georg Marckmann zum Thema „Medizin und Pflege im Spannungsfeld zwischen Patientenwohl, Gesundheitsökonomie und persönlichem Erfolgsstreben“ ein.

Deutschlands Kliniken stehen unter Druck: Steigende Anforderungen von Patienten, Mitarbeitern und Politik, bei gleichzeitig limitierten Finanzierungsmöglichkeiten, stellen die Gesundheitseinrichtungen vor immer neue Herausforderungen. Doch wie lässt sich der Spagat von Medizin und Pflege im Spannungsfeld von Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit am besten bewältigen? Diese Frage stellte Prof. Georg Marckmann bei seinem Vortrag im Krankenhaus Rummelsberg. Der 50-Jährige studierte Philosoph und Arzt ist Professor für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der Ludwigs-Maximilian-Universität München sowie Präsident der „Akademie für Ethik in der Medizin“. Ergänzt wird diese Expertise durch sein Public Health (Gesundheitsökonomie) Studium an der Harvard University in den USA. Und dennoch, „eine einfache ethische Antwort auf die Herausforderungen der Kliniken in unserer Zeit ist nicht möglich“, räumt Prof. Marckmann zu Beginn seines Vortrags ein.

Nach einer kurzen Bestandsaufnahme analysiert der renommierte Experte die Ursachen für den derzeitigen Kostendruck. Diese sieht er nicht etwa in einem zu viel an Ökonomie, sondern in einem konsequenten Politikversagen mit allen Konsequenzen für die in diesem System beteiligten Akteure. Das Krankenhauspersonal sei dadurch einer erhöhten Belastung ausgesetzt. Auch belegen Studien, dass, vor allem bei Ärzten und Pflegekräften, die zeitlichen Einschränkungen in der Patientenversorgung zu Unzufriedenheit und emotionaler Erschöpfung führten. Und genau an diesem Punkt baut Prof. Marckmann eine Brücke zur Ethik. „Die Ethik ist kein Gegenpol zur Ökonomie, muss aber gegenüber der Ökonomie gestärkt werden“, so Prof. Marckmann. „Ethische Vorgaben sollten fest im Klinikum verankert und zu einem integralen Bestandteil des Managements gemacht werden. Damit ist Ethik eine Führungsaufgabe“. Prof. Marckmann betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Arbeitsumgebung und dass gerade wegen der Arbeitsverdichtung die einzelne Pflegekraft mit ihrem Arbeitseinsatz und Engagement wahrgenommen und wertgeschätzt werden müsse.

Diese Aussage unterstrich Marckmann abschließend mit einem Zitat des Unternehmensethikers Karl Homann. „Moral darf, muss sogar und kann ein Produktionsfaktor sein, und es ist die Aufgabe des Managements, auch diesen Schatz zu heben – zum Wohl des Unternehmens und der Allgemeinheit“.

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