Rummelsberg

Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie informiert über Krankheitsbild und operative Therapie

Häufig vernachlässigtes Folgeproblem der Zuckerkrankheit: der diabetische Fuß

Rummelsberg. Der leitende Oberarzt der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Stefan Zech informiert am Samstag, den 9. Dezember 2017 um 10 Uhr, im Rahmen eines kostenlosen Vortrags im Krankenhaus über den diabetischen Fuß. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den operativen Behandlungsmethoden.

Rund sieben Millionen Deutsche sind von Diabetes, auch Zuckerkrankheit genannt, betroffen. Neben den für diese Krankheit typischen Symptomen haben die Patienten auch häufig mit Folgeerkrankungen zu kämpfen, die damit einhergehen. Ein Beispiel hierfür ist der diabetische Fuß, unter dem rund 130.000 Bundesbürger leiden und der vor allem bei langjährigen Betroffenen auftritt. Stefan Zech, leitender Oberarzt an der Klinik für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, ist ein Experte auf dem Gebiet, der über 1000 Operationen zu diesem Krankheitsbild bereits durchgeführt hat. Er erklärt, was hinter dem diabetischen Fußsyndrom steckt: "Beim Diabetes mellitus leidet der Körper unter einer Störung der Stoffwechsellage. Auf lange Sicht schädigt ein zu hoher Blutzuckerspiegel alle Gewebe des Körpers. Man geht davon aus, dass nach Ablauf von spätestens zehn Jahren mit Folgeschäden aufgrund der verschlechterten Nerven- und Blutversorgung gerechnet werden muss." Im Falle des diabetischen Fußsyndroms beeinträchtige die Stoffwechselstörung die Nerven und Blutzirkulation im Fuß. Die Folge: Durch das Ausbleiben der Schweißbildung kommt es zu rissiger Haut und durch gestörte Bewegungsmuster auch zu Fehlbelastungen und Hornhautbildung. Das Krankheitsbild des diabetischen Fußsyndroms ist eines der häufig vernachlässigten Folgeprobleme der Zuckerkrankheit. Insbesondere die gestörte Nervenfunktion verursacht schwerste Deformitäten mit erheblichen Folgen.

Möglichst frühe Kontaktaufnahme wird empfohlen

"Diabetiker, die vom diabetischen Fußsyndrom betroffen sind, können an Durchblutungsstörungen leiden, so dass sich die Zehen oder der Vorfuß blass oder bläulich färben. Wesentlich häufiger treten jedoch Deformitäten und Wunden, sogenannte Ulcerationen, aufgrund der Nervenstörungen auf. Eine offene Wunde ist prinzipiell mit Bakterien kontaminiert und diese führen insbesondere beim Diabetiker zu schwersten Infektionen. Die Ulcerationen heilen in der Regel nicht, so dass es zu einem dauernden Bakterieneintritt kommt", so der Mediziner. Zech rät, den Ulcus dringend zu behandeln. In der Abteilung seines Chefarztes Prof. Dr. Martinus Richter wurde mit mehreren Studien bewiesen, dass die operative der nichtoperativen Therapie überlegen ist. "Bei der Operation entfernen wir das infizierte Gewebe und verschließen die Wunde nicht, sondern versiegeln diese mit sogenannten Vakuumsystemen. Danach folgt ein Abstrich, ob die Wunde noch mit Keimen besiedelt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Wunde nach etwa einer Woche verschlossen. Ansonsten erfolgen bis zu fünf weitere Operationen", erklärt Zech. In weniger als einem Prozent der Fälle würden sich die Keime nicht mehr aus der Wunde entfernen lassen. In diesem Fall sei eine Amputation unumgänglich. "Um dies zu vermeiden, ist eine möglichst frühe Kontaktaufnahme mit ausgewiesenen Spezialisten nötig, um die Wunde professionell zu behandeln", so Zech.

Deformitäten werden im Anschluss korrigiert

Diabetes an sich können auch die Rummelsberger Ärzte leider nicht behandeln. Aber die Experten raten Betroffenen, fehlerhafte Druckbelastungen zu vermeiden, um keine weiteren Wunden zu provozieren. Weiterhin sollten nach dem Wundverschluss die häufig zugrunde liegenden Deformitäten korrigiert werden, da sonst das Ulcer immer wieder auftritt. Diese Korrektur kann sechs bis zwölf Wochen nach dem Wundverschluss durchgeführt werden.

Krankenhaus Rummelsberg
Dominik Kranzer
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